Angehörige der Opfer eines Massenmordes sammeln Bilder und Andenken vor einer buddhistischen Zeremonie im Tempel Wat Rat Samakee in der ländlichen Stadt Uthai Sawan im Nordosten Thailands.

Ein ehemaliger Polizeibeamter brach am Donnerstag in eine Kindertagesstätte im Nordosten Thailands ein und tötete Dutzende von Vorschulkindern und Lehrern, bevor er auf der Flucht weitere Menschen erschoss.

Foto: picture alliance/dpa/AP

Deutschland und die Welt

Nach Bluttat in Thailand: Wut über CNN-Dreh in Kita

Von dpa
9. Oktober 2022 // 19:00

In Thailand hat die Berichterstattung des US-Senders CNN vom Tatort des Kita-Massakers Entrüstung bei Behörden und Medienvertretern des Landes ausgelöst.

Filmteam sollen Innenräume der Kita betreten haben

Die Polizei wolle juristische Schritte gegen das Filmteam einleiten, berichtete die «Bangkok Post» am Sonntag. Dem Filmteam wird vorgeworfen, die Innenräume der Kindertagesstätte betreten zu haben, in der am Donnerstag ein Ex-Polizist 23 Kinder und mehrere Erzieher getötet hatte.

Screenshots dokumentieren das Vorgehen

Auf Screenshots einer TV-Schalte ist zu sehen, wie die CNN-Korrespondentin Anna Coren aus einem Kita-Raum berichtet. Auch in einem Online-Bericht des Senders werden Eindrücke aus dem Inneren der Einrichtung geschildert. Ein Foto eines thailändischen Journalisten zeigte zudem, wie ein Mitglied der CNN-Crew über einen mit Flatterband abgesperrten Zaun klettert.

„Ernsthafte Verletzung journalistischer Ethik“

Die thailändische Journalistenvereinigung FCCT bezeichnete die Berichterstattung als «unprofessionell» und «ernsthafte Verletzung journalistischer Ethik». Thailand sei traumatisiert von der Tragödie, hieß es in der Stellungnahme. Es sei ein «weites Anliegen gewesen, unangemessene Bilder nicht in klassischen oder sozialen Medien zu veröffentlichen», allein aus Respekt gegenüber Angehörigen der Opfer. (dpa/dm)