
Der Naturschutzbund (NABU) meint, eine Bejagung von Wölfen ersetze keinen Herdenschutz und führe nicht nachhaltig zur Befriedung von Konflikten.
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Naturschutzbund: Guter Herdenschutz bleibt wirksamstes Mittel gegen Risse
Der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen begrüßt die Aufstockung der Landesmittel für den Schutz von Weidetieren vor möglichen Wolfsrissen.
Rissgeschehen auf ungeschützten Weiden
Der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen begrüßt die Aufstockung der Landesmittel für den Schutz von Weidetieren vor möglichen Wolfsrissen. „Dass kurzfristig 3,7 Millionen Euro zusätzlich für den Herdenschutz und die Entschädigung von Tierhaltenden zur Verfügung gestellt werden, ist neben einem positiven Signal auch eine absolute Notwendigkeit“, betonte der Nabu-Landesvorsitzende Holger Buschmann. Das Rissgeschehen spiele sich nach wie vor zu mehr als 80 Prozent auf gar nicht oder unzureichend geschützten Weiden ab. „Ein korrekt umgesetzter und funktionstüchtiger Herdenschutz ist und bleibt also das wirksamste Mittel zum Schutz vor Wolfsangriffen“.
Kritik an Weil
Zugleich kritisierte Buschmann Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Dieser hatte die Bundesregierung am Donnerstag aufgefordert, die im Koalitionsvertrag zugesicherte Erleichterung des Bestandsmanagements umzusetzen. Dadurch sollen die Hürden für den Abschuss von Wölfen in Regionen mit hoher Population gesenkt werden.
Wolfsfreie Zonen würden die Tiere ausrotten
Buschmann betonte, eine Bejagung von Wölfen ersetze keinen Herdenschutz und führe nicht nachhaltig zur Befriedung von Konflikten. Forderungen nach wolfsfreien Zonen würden angesichts der großen Streifgebiete der Tiere bedeuten, den Wolf in Nordniedersachen vollständig zu vergrämen oder auszurotten.