
Der Mond und die Erde sind sich laut einer Studie ähnlicher, als bisher angenommen.
Foto: Patrick Pleul
Neue Studie: Mond entstand aus der Erde, nicht durch Kollision
Eine neue Untersuchung deutet darauf hin, dass der Mond aus Material des Erdmantels entstanden ist.
14 Mondproben wurden analysiert
Forscher der Universität Göttingen haben neue Hinweise auf die Entstehung des Mondes entdeckt. Eine Analyse von 14 Mondproben zeigt, dass der Mond wahrscheinlich aus Material des Erdmantels besteht. Die Untersuchung widerspricht der bisher verbreiteten Theorie einer Kollision zwischen der frühen Erde und dem hypothetischen Planetenvorläufer „Theia“.
Neue Analysemethode bringt Klarheit
Die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) und der Universität Göttingen nutzten eine moderne Methode zur Untersuchung von Sauerstoffisotopen. Sie verglichen 14 Mondproben mit 191 Erdproben. Das Ergebnis zeigte eine bemerkenswerte Ähnlichkeit des Sauerstoffisotops 17 zwischen Erde und Mond. Frühere Studien hatten ähnliche Resultate geliefert, doch die verbesserte Analysetechnik führte zu geringeren Messfehlern.
NASA stellte Proben für die Untersuchung bereit
Die Mondproben stammen aus der Zeit der Apollo-Missionen und werden im Johnson Space Center der NASA in Houston aufbewahrt. Sie wurden den Göttinger Forschenden für die Analyse zur Verfügung gestellt. Ziel war es, die chemische Verwandtschaft von Mond- und Erdgestein präziser zu bestimmen, heißt es auf NDR.de.
Theia könnte Teil des Erdkerns sein
Die bisherigen Theorien besagen, dass der Mond durch eine Kollision zwischen der frühen Erde und dem hypothetischen Planeten „Theia“ entstand. Laut Prof. Andreas Pack von der Universität Göttingen könnte „Theia“ jedoch bereits bei früheren Kollisionen seinen Gesteinsmantel verloren haben. Der verbliebene metallische Kern könnte dann mit der Erde verschmolzen sein, während der Mond aus dem herausgeschleuderten Erdmantelmaterial entstand.
Neue Erkenntnisse verändern das Bild der Mondentstehung
Die Ergebnisse der Studie könnten das bisherige Verständnis der Mondentstehung grundlegend verändern. Die Forscher betonen, dass weitere Untersuchungen notwendig seien, um die Theorie vollständig zu bestätigen. Dennoch liefern die neuen Analysen starke Hinweise darauf, dass der Mond enger mit der Erde verbunden ist, als bisher angenommen.