
Die kirchliche Mädchenschule will künftig auch Jungen aufnehmen, was für Diskussionen an der Schule und in der Region gesorgt hat.
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Niedersachsen: Auf dieses Mädchengymnasium dürfen bald auch Jungen
Eine der letzten reinen Mädchenschulen in Niedersachsen öffnet sich demnächst auch für Jungen. Nicht alle finden das gut.
Diskussionen um Entscheidung
Ist eine reine Mädchenschule noch zeitgemäß? Das Konzept wirkt auf viele ziemlich altmodisch und anachronistisch, andere verteidigen es mit großem Engagement. Vom Schuljahr 2023/24 an soll das Mariengymnasium in Papenburg auch Jungen aufnehmen - die Entscheidung der Schulträgerin, der Schulstiftung des katholischen Bistums Osnabrück, hat in dem Mädchengymnasium und der Stadt viele Diskussionen ausgelöst. Schülerinnen starteten sogar eine Unterschriftenliste. Inzwischen habe sich die Aufregung gelegt, sagt Schulleiter Michael Bloemer: «Wir arbeiten an unserem neuen pädagogischen Konzept.»
Stabilere Schülerzahlen
Das Mädchengymnasium besteht seit 1835 und wurde 2018 von den Thuiner Franziskanerinnen an die Schulstiftung des Bistums übergeben. Über einen längeren Zeitpunkt habe das Mariengymnasium immer wieder Probleme mit schwächeren Jahrgängen gehabt, sagt Stiftungsvorstand Thomas Weßler. Künftig soll die Schule stabil dreizügig geführt werden. Um stabilere Schülerzahlen zu haben, sollen auch Jungen angenommen werden. Die Schule solle nicht mehr nur auf 50 Prozent der Bevölkerung zielen. Ohnehin kooperiere die Schule in der Oberstufe bereits mit dem städtischen Gymnasium - in den Kursen vorm Abitur sitzen also schon Jungen im Unterricht. (dpa/dm)