
Ein Schüler meldet sich, während die Lehrerin an die Tafel schreibt.
Foto: Marijan Murat
Schulen
Niedersächsische Lehrkräfte: Startchancen-Programm richtig
Mit einem Milliardenprogramm wollen Bund und Länder benachteiligte Schülerinnen und Schüler fördern. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte begrüßt das, sieht aber in der Umsetzung Probleme.
Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL) hält das „Startchancen-Programm“ fu¨r Brennpunktschulen von Bund und Ländern für richtig und notwendig. Dass das Programm bereits in diesem Jahr starten kann, sieht der Verband allerdings kritisch. „Es mu¨ssen Verwaltungsvereinbarungen verhandelt, die Schulen ermittelt und die wissenschaftliche Begleitung ausgeschrieben werden“, teilte der Landesvorsitzende Torsten Neumann am Sonntag mit. Ob das alles bis zum 1. August dieses Jahres geschafft sein wird, sei mit Blick auf die Genehmigungsvorga¨nge in Deutschland, auch in Niedersachsen, zu bezweifeln.
Bund und Länder wollen in den na¨chsten zehn Jahren bundesweit rund 4000 Schulen und Berufsschulen, die einen hohen Anteil an sozial benachteiligten Schu¨lerinnen und Schu¨lern aufweisen, zwei Milliarden Euro pro Jahr zur Verfu¨gung stellen. Erreicht werden sollen bundesweit rund eine Million Schülerinnen und Schüler.
Ein weiterer Knackpunkt ist laut Verband Niedersächsischer Lehrkräfte, dass nicht alle Schulen, die eine solche Unterstu¨tzung no¨tig haben, mit der Summe bedacht werden ko¨nnen. In Niedersachsen sollen 390 Schulen in den Genuss dieses Programmes kommen, wie Neumann weiter mitteilte. Es sei durchaus sinnvoll, besonders die Grundschulen zu unterstu¨tzen.
Auch die Aufteilung der Summe sei ein Knackpunkt. 40 Prozent sollen in die Schaffung „attraktiver Lernra¨ume“ fließen, das seien Investitionen in Geba¨ude. „Bei dem derzeitig hohen Niveau der Baupreise wird weniger fu¨r die Schulen herauskommen als geplant“, teilte der Landesvorsitzende weiter mit. Auch der Fachkra¨ftemangel werde eine Bremse sein, wenn nicht attraktive Bedingungen geboten werden.