
Nahezu überall im Land hat es in den vergangenen Tagen ordentlich geregnet. Eine gute Grundlage für das Wachstum von Speisepilzen.
Foto: Sina Schuldt
Pilzsaison beginnt - Giftnotruf warnt vor Apps
Nahezu überall im Land hat es in den vergangenen Tagen ordentlich geregnet. Eine gute Grundlage für das Wachstum von Pilzen. Experten warnen davor, ohne Anleitung zu sammeln.
Beste Bedingungen für die Pilze
Die feuchte Witterung der vergangenen Tage lässt nahezu überall Speisepilze aus der Erde emporkommen - aber nicht nur sie. Die Bedingungen für Pilzsammler seien gut, gleichzeitig steige aber auch die Gefahr für Vergiftungen, warnen Experten.
Die ersten Notrufe gehen ein
„Es ist noch nicht dramatisch, aber es geht los“, sagt der Leiter des Giftinformationszentrums (GIZ) Nord in Göttingen, Andreas Schaper, zu den eingegangenen Notrufen. „Viele Pilze bedeuten auch immer viele Vergiftungen“. Das GIZ ist für die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein zuständig.
Darauf müssen Sammler achten
Besonders achtgeben sollten Pilzsammler auf den Grünen Knollenblätterpilz. Aber auch der Pantherpilz sei gefährlich, sagt Lukas Larbig, Pilzsachverständiger der Deutschen Gesellschaft für Mykologie in Hannover. Beide Arten seien bei Verzehr potenziell tödlich.
Kleinkinder vergiften sich am häufigsten
Am häufigsten vergiften sich nach GIZ-Nord-Angaben Kleinkinder. Die Experten raten Sammlern, Schulungen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zu besuchen, bevor sie losziehen. „Beim Pilzesammeln sollte man sich auch nicht alleine auf Apps verlassen“, warnt Martin Ebbecke, der das GIZ zusammen mit Schaper leitet.
Apps nicht blind trauen
Auch Pilz-Experte Larbig ist bei dem Thema skeptisch. „Man sollte auch diesen Apps nicht sein Leben anvertrauen“, sagt er. Oft werde mit zu geringer Artenkenntnis gesammelt und zu wenige der Beratungsangebote genutzt. (dpa)