Gesellschaft
Plattdeutsch-Wettbewerb: Geflüchtete Neunjährige tritt an
Die neunjährige Anastasia Savenko, die vor gut einem Jahr mit ihrer Familie aus der Ukraine nach Niedersachsen floh, vertritt ihre Schule bei einem plattdeutschen Lesewettbewerb. Anastasia habe seit März 2022 fließend deutsch sprechen gelernt, sagte Janina Hanken, Leiterin der Grundschule Hohenfelde in Wardenburg-Westerburg. Plattdeutsch sprechen könne Anastasia bisher nicht - aber lesen. Die Viertklässlerin nahm beim schulinternen Plattdeutsch-Lesewettbewerb im März teil - und gewann diesen überraschend für ihren Jahrgang. Mit dem Sieg qualifizierte sie sich für den „Plattdüütsch Lääswettstriet“ der Oldenburgischen Landschaft am 11. Mai auf Kreisebene.
Zur Grundschule Hohenfelde gehen insgesamt 70 Schülerinnen und Schüler, Anastasia sei die einzige aus der Ukraine. An der Schule werde eine Plattdeutsch-AG angeboten, um die Sprache zu erhalten. „Es gibt noch Kinder, die mit ihren Eltern und Großeltern plattdeutsch sprechen, aber es wird weniger“, sagte Hanken. Anastasia besuche die AG nicht, sie habe sich aus eigenem Interesse und Antrieb für den Wettbewerb und die plattdeutsche Sprache interessiert, sagte die Schulleiterin.
Der Lesewettbewerb wird alle zwei Jahre an in den Klassenstufen 3 bis 13 der Schulen im Oldenburger Land ausgetragen. Nach der Klassen- und Schulebene folgen der Kreis- und Bezirksentscheid, später der Landesentscheid.