Gitta Connemann (CDU), Bundesvorsitzende der MIT und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, spricht beim 17. Bundesmittelstandstag der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) in der Motorworld.

Feiertag zu teuer? Gitta Connemann fordert die Abschaffung des Reformationstags – und kritisiert steigende Kosten durch Krankschreibungen und Homeoffice.

Foto: Rolf Vennenbernd

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Reformationstag vor dem Aus? CDU-Politikerin will Feiertag kippen

10. Oktober 2025 // 08:00

Die Abschaffung von Feiertagen wird immer wieder gefordert, um das Arbeitsvolumen zu erhöhen. Nun wagt eine CDU-Politikerin einen neuen Vorstoß.

CDU-Politikerin will Reformationstag als Feiertag abschaffen

Die Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Gitta Connemann (CDU), bringt eine Abschaffung des Reformationstages als gesetzlichen Feiertag ins Spiel. „Können wir uns bestimmte Dinge noch erlauben, die Leistungsfähigkeit kosten? Da schaue ich mir etwa den Reformationstag an, bei dem auch bei uns im evangelisch geprägten Niedersachsen die Kirchen leer sind“, sagte die CDU-Politikerin „Table.Briefings“.

Reformationstag: Feiertag mit Ablaufdatum?

Der Reformationstag am 31. Oktober ist gesetzlicher Feiertag in neun Bundesländern, und zwar in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen.

Connemann, die auch Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) ist, forderte ferner von der Politik, die Arbeitgeber bei den Gesundheitskosten entlasten. „Wir müssen die telefonische Krankschreibung endlich wieder abschaffen“, sagte Connemann. Sie erleichtere die „Bettkantenentscheidung nicht in Richtung des Arbeitsplatzes, sondern in Richtung des Kissens“.

82 Milliarden Euro Kosten für Betriebe

Es sei doch sehr auffällig, dass die Kosten bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall trotz einer Rekordquote beim Homeoffice innerhalb von drei Jahren um mehr als zehn Prozent gestiegen seien und die Zahl der Krankschreibungen im europäischen Vergleich überproportional hoch sei. Die Lohnfortzahlung koste die Betriebe inzwischen 82 Milliarden Euro pro Jahr. (dpa/dm)