
Dass die «Reichsbürger»-Szene in den vergangenen zwei Jahren so stark gewachsen ist, führen die Sicherheitsbehörden in erster Linie auf die Proteste gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurück.
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„Reichsbürger“-Szene wächst stark
Die Zahl der Reichsbürger ist stark angestiegen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte, wie viele Menschen der Szene derzeit vermutlich angehören.
Verfassungsschutz gibt Schätzung ab
Die Zahl der sogenannten Reichsbürger ist seit Jahresbeginn stark angestiegen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte der «Bild am Sonntag», der Verfassungsschutz schätze das Personenpotenzial in diesem Spektrum inzwischen auf rund 23 000 Menschen - ein Anstieg um rund 9,5 Prozent (rund 2000 Menschen) im Vergleich zum Vorjahr. In den Jahren 2018 und 2019 rechnete der Inlandsgeheimdienst dieser sehr heterogenen Szene jeweils etwa 19 000 Menschen zu.
Gewaltdelikte durch die Szene
Die bundesweiten Zahlen zu verschiedenen extremistischen Strömungen stimmen die Verfassungsschützer von Bund und Ländern jeweils im Dezember ab, bevor der Jahresbericht des Verfassungsschutzes veröffentlicht wird. Im vergangenen Jahr hatte der Verfassungsschutz mehr als fünf Prozent der «Reichsbürger und Selbstverwalter» gleichzeitig dem rechtsextremistischen Spektrum zugerechnet. Etwa zehn Prozent der «Reichsbürger» gelten als gewaltbereit. Im Jahr 2021 registrierte die Polizei 239 Gewaltdelikte, die der Szene zuzurechnen sind, deutlich mehr als im Jahr zuvor. (dpa/dm)