
Das Gericht hat erstmals einen Überfall in Hildesheim verhandelt.
Foto: Focke Strangmann
Ex-RAF-Terroristin vor Gericht
Klette-Prozess: Kassiererin schildert Überfall in Hildesheim
Im Prozess gegen Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette geht es jetzt um einen Überfall in Hildesheim – bei dem kein Geld, aber eine Waffe verschwand.
Im Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette hat eine Kassiererin von einem Überfall in Hildesheim berichtet. „Ich habe gesehen, wie der Geldbote in den Raum geschubst wurde und dann war da die Hand mit der Waffe“, sagte die Zeugin vor dem Landgericht Verden. Bei der Tat im Mai 2016 sollen Klette und ihre untergetauchten Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub kein Geld, dafür aber die Waffe eines Geldboten erbeutet haben.
Täter drohen mit Waffen
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wartete Klette damals im Fluchtfahrzeug, während Garweg und Staub in das Kassenbüro eines Supermarkts eindrangen. Die Kassiererin berichtete vor Gericht, wie zwei maskierte Männer mit dem Geldboten in das Büro drangen. Nach ihrer Erinnerung hatten sie einen Revolver und einen Elektroschocker bei sich. „Sie haben sie von hinten auf uns gerichtet.“
Die Zeugin erzählte, wie die beiden Täter den Tresor öffnen wollten - jedoch ohne Erfolg. Den Schlüssel habe ihre Vorgesetzte gehabt, die zu dem Zeitpunkt des Überfalls nicht im Raum war. So seien die Männer ohne Beute geflüchtet.
Folgen des Überfalls noch immer spürbar
Die Angestellte des Supermarkts und der Geldbote erlitten laut Anklage eine posttraumatische Belastungsstörung und waren für einige Zeit krankgeschrieben. Der Vorfall belaste sie bis heute, berichtete die Kassiererin. Sie könne es nicht ab, wenn sich jemand von hinten nähere oder wenn sie gedrängt werde. „Ich gehe nicht mehr auf Konzerte oder begleite meinen Mann ins Stadion.“