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Fast täglich gibt es im Moment Berichte von Nutztierrissen durch den Wolf.
Hat der Wolf angegriffen?
Vermutlich ein Wolf hat in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein Rind aus der Herde von Dietmar Denker getötet. Es wäre nicht das erste Mal, dass das Tier seiner Herde einen Besuch abstattete. Doch der Landwirt ist mit dem Problem nicht allein.
Er hatte seine 45 Rinder starke Herde auf einer Weide in „Texas“, wie dieser Bereich an der Grenze zu Wersabe bezeichnet wird, laufen. Nur wenige hundert Meter entfernt waren auf der Weide von Gerd Hillen bereits im Juli sieben Schafe gerissen worden. Dietmar Denker tippt auf einen Wolf, denn zuerst muss er das Rind an der Backe gepackt haben, um dann den typischen Kehlbiss anzusetzen. Denker hat das Rind auf der Weide liegen lassen, um keine Spuren zu verwischen und den von der Landwirtschaftskammer beauftragten Förster am Donnerstag abzuwarten. „Da muss der Wolf in der Nacht noch einmal dran gewesen sein, denn es war noch ein Stück aus der Keule herausgefressen, was vorher noch nicht war“, so Denker. Durch den Förster wurden Proben entnommen. Wegen Entschädigungszahlungen wird hierbei neuerdings aber auch der Elektrozaun überprüft. Ob es hier Zahlungen gibt, bleibt abzuwarten. Denker hat das tote Rind von der Weide geholt, um es dem Abdecker zuzuführen. Die anderen Tiere seiner Herde hat er in den Stall geholt, von dem sie eine Auslaufmöglichkeit auf eine Weide haben. „Aber sie sind so verängstigt, dass sie nicht mehr nach draußen gehen“, sagt Dietmar Denker.
Totes Rind wenige Tage vorher gefunden
Etwa 75 Kilometer weiter nördlich, im Ortsteil Arensch an der Grenze zu Cuxhaven, ist ebenfalls ein totes Rind am Dienstagmorgen gefunden worden. Laut der ersten Erkenntnisse der Niedersächsischen Landwirtschaftskammer deuten die Spuren vor Ort auf einen Wolfsangriff hin - eine DNA-Analyse steht noch aus. Am 12. November sind wenige Kilometer weiter in Berensch zwei Schafe gerissen worden. Auch hier deuten die Spuren auf einen Wolf hin, eine endgültige Bestätigung gibt es noch nicht. Ein Jäger und eine Landwirtin aus Arensch berichten, dass am Donnerstag zwei weitere Schafe in Berensch am Deich gerissen worden sind. Dieser Fall ist der Landwirtschaftskammer noch nicht gemeldet.
Info-Veranstaltung zum Thema Wolf
Um über die Themen Wolf und Deich, Schutzzäune oder den Einsatz von Herdenschutzhunden zu diskutieren, lädt der Deichverband Osterstader Marsch für Mittwoch, 23. November, 18 Uhr, im Saal der Gaststätte Weiderhof in Rechtenfleth, Lindenbruchstraße 16, ein. Zu der Veranstaltung werden Vertreter des Nds. Umweltministeriums, des Nds. Landesamtes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sowie der Nds. Landwirtschaftskammer erscheinen. (bau/lhk)