Ein toter Fisch treibt im Wasser.

Ein toter Fisch treibt im Wasser.

Foto: Daniel Osipow/BUND/dpa

Deutschland und die Welt

Umweltverbände befürchten erneut Fischsterben in der Elbe

Von dpa
17. Juni 2023 // 15:45

Steigen die Temperaturen, wird der Sauerstoff in der Elbe oft knapp. Im vergangenen Jahr starben deswegen tausende Fische. Umweltverbände befürchten in diesem Jahr ein ähnliches Szenario.

Werte früh unterschritten

Die Umweltverbände BUND, Nabu und WWF befürchten erneut ein Fischsterben in der Elbe. „Es ist mit Blick auf die Wettervorhersage und bei den bereits jetzt besorgniserregend niedrigen Sauerstoffwerten zu befürchten, dass sich die ungewöhnlich große Ausdehnung des Sauerstofflochs aus dem vergangenen Jahr wiederholen wird“, sagte Linda Kahl, Gewässerreferentin beim BUND Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Schon deutlich früher als in den vergangenen Jahren seien die Sauerstoffwerte in der Elbe bedenklich niedrig. „Unterhalb und im Hafen ist die Sauerstoffkonzentration aktuell unter die für die Fischfauna kritische Grenze von vier Milligramm pro Liter gefallen, Tendenz weiter sinkend.“

Unter vier Miligramm wird es kritisch

Für Fische werde es unterhalb von Sauerstoffwerten von vier Milligramm pro Liter Wasser sehr kritisch, insbesondere für die Fischlarven und Jungfische der europaweit geschützten Finte sowie weiteren Arten. „Fallen die Werte unter zwei Milligramm pro Liter ist es spätestens für alle Fische tödlich“, sagte Kahl. Können sie die betroffenen Bereiche nicht umschwimmen, sterben die erwachsenen Tiere bei dem Versuch, ihre Laichgewässer zu erreichen - beziehungsweise die Jungfische auf ihrem Weg zurück ins Meer. „Generationen werden im Hamburger Hafen ausgelöscht und es wird voraussichtlich auch in diesem Jahr keine Ausnahme geben, denn bereits jetzt ist die kritische Grenze unterschritten.“