
In Bochum verletzte der Tatverdächtige eine Frau lebensgefährlich, in Bremerhaven wurde er gefasst.
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Versuchter Mord im Jahr 1991: Tatverdächtiger festgenommen
Im Jahr 1991 verletzte ein Mann eine Frau in Bochum lebensgefährlich. In Bremerhaven wurde der Tatverdächtige gefasst.
"Cold Case"-Fall aus Bochum
Im Rahmen der sogenannten "Cold-Case"-Fälle werden schwere Straftaten, welche zum Teil Jahrzehnte zurückliegen, mit aktuellen kriminaltechnischen Möglichkeiten neu überprüft. So auch ein Fall, der sich in der Nacht des 27. Februar 1991 in Bochum an der Kortumstraße 105 ereignet hat.
Kopfverletzungen mit einem Hammer
In einer damaligen Spielhalle griff ein Mann eine Angestellte im Kassenraum an, anschließend fügte er der Frau mit einem Hammer lebensbedrohliche Kopfverletzungen zu, ließ die Schwerverletzte auf dem Boden liegend zurück und flüchtete mit Bargeld.
Keine Täteridentifizierung zum Tatzeitpunkt
Die Staatsanwaltschaft Bochum eröffnete ein Verfahren wegen versuchten Mordes. Trotz intensiver Ermittlungen der damals eingesetzten Kriminalbeamten konnte der Täter nicht identifiziert werden.
Nach 30 Jahren erneut überprüft
Das Landeskriminalamt NRW hat im Rahmen der "Cold-Case"-Prüfung diese Tat nochmals bewertet und nach fast 30 Jahren zur erneuten Prüfung an das Polizeipräsidium Bochum gegeben. Durch die Bochumer Kriminaltechnik konnte dann anhand eines digital überprüften Fingerabdruckes ein heute 55-Jähriger ohne festen Wohnsitz in der Bundesrepublik mit dem versuchten Mord im Jahr 1991 in Verbindung gebracht werden.
Festnahme an Bord in Bremerhaven
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bochum wurde gegen diesen Mann durch das Amtsgericht Bochum ein Untersuchungshaftbefehl erlassen. Am 1. November 2021, gegen 19 Uhr, wurde der Mann von Beamten der Bundespolizeiinspektion Bremen überprüft. Er war als Arbeiter auf einem Schiff unterwegs und wurde bei der grenzpolizeilichen Einreisekontrolle in Bremerhaven an Bord festgenommen.
Ermittlungen erneut aufgenommen
Er wurde beim Amtsgericht Bochum richterlich vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft Bochum und das Bochumer Kriminalkommissariat übernehmen jetzt erneut die weiteren Ermittlungen in diesem fast 30 Jahre alten Fall.