Lichter, Geschenke und Traditionen: Weihnachten hat sich über die Jahrhunderte von einem religiösen Feiertag zu einem weltweiten Familienfest entwickelt.

Lichter, Geschenke und Traditionen: Weihnachten hat sich über die Jahrhunderte von einem religiösen Feiertag zu einem weltweiten Familienfest entwickelt.

Foto: Harald Oppitz

Deutschland und die Welt

Von Bethlehem bis zum Shopping-Wahn: So wurde Weihnachten, was es heute ist

22. November 2024 // 08:17

Weihnachten hat eine lange, spannende Geschichte. Die Ursprünge reichen von Bethlehem bis zu heidnischen Ritualen – und prägen das Fest bis heute.

Weihnachten: Ein Fest mit langer Geschichte

Die Geschichte von Weihnachten beginnt in Bethlehem, wo Maria und Josef laut biblischer Überlieferung ihren Sohn Jesus zur Welt brachten. Die Geburt fand in einem Stall statt, da es in der überfüllten Stadt keine Unterkunft für die Familie gab. Engel verkündeten den Hirten auf den Feldern die frohe Botschaft, während ein heller Stern am Himmel auf das besondere Ereignis hinwies. Doch das genaue Datum von Jesu Geburt bleibt ungewiss. Historiker vermuten, dass die Kirche Weihnachten bewusst auf den 25. Dezember legte, um das Fest mit heidnischen Traditionen wie den römischen Saturnalia zur Wintersonnenwende zu verbinden. Bereits im Jahr 336 n. Chr. ist das Datum als christlicher Feiertag belegt.

Deutsche Bräuche prägen Weihnachten weltweit

Deutschland spielt eine entscheidende Rolle bei den Traditionen, die heute weltweit mit Weihnachten verbunden werden, berichtet www.nationalgeographic.de. Der Weihnachtsbaum etwa, der ursprünglich auf heidnische Bräuche zurückgeht, wurde im 19. Jahrhundert durch die britische Königsfamilie populär. Diese hatte deutsche Wurzeln und führte den Brauch des geschmückten Tannenbaums in Großbritannien ein, von wo er sich in alle Welt verbreitete. Auch der Adventskranz, der Nussknacker und die Weihnachtsmärkte stammen aus Deutschland und prägen bis heute die festliche Stimmung. Die liebevoll gestalteten Märkte ziehen jährlich Millionen von Besuchern an und bieten einen Vorgeschmack auf das große Fest.

Der Weihnachtsmann: Vom Heiligen Nikolaus zum Symbol des Fests

Die Figur des Weihnachtsmanns basiert auf dem Heiligen Nikolaus, einem griechischen Bischof des 3. Jahrhunderts, der für seine Wohltätigkeit bekannt war. Durch deutsche und niederländische Einwanderer kam die Legende im 18. Jahrhundert in die USA. Dort entwickelte sich Santa Claus, wie er heute bekannt ist, weiter. Künstler wie Thomas Nast gaben ihm mit dem roten Mantel, dem weißen Bart und dem Rentierschlitten sein ikonisches Aussehen. Auch die Idee, dass der Weihnachtsmann durch den Kamin kommt, stammt aus dieser Zeit. Heute ist er ein weltweites Symbol für die Freude des Schenkens und ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit.

Vom religiösen Feiertag zum weltlichen Fest

Weihnachten hat sich über die Jahrhunderte stark verändert. Wie www.nationalgeographic.de berichtet, spielte das Fest zunächst eine rein religiöse Rolle, entwickelte sich aber ab dem 19. Jahrhundert immer mehr zu einem weltlichen Familienfest. Historiker sehen diese Entwicklung ambivalent: Einerseits kritisieren sie die zunehmende Kommerzialisierung, andererseits schätzen sie die neue Universalität des Festes. Viele Traditionen, die wir heute mit Weihnachten verbinden, entstanden in dieser Zeit: die elektrische Weihnachtsbeleuchtung, die erste Edward H. Johnson 1882 an einem Baum installierte, sowie das Geschenkpapier, das im 20. Jahrhundert erfunden wurde.

Ein Fest, das Kulturen vereint

Weihnachten verbindet heute Menschen unterschiedlicher Kulturen und Glaubensrichtungen. In Skandinavien erinnert der Julbock an vorchristliche Winterfeste, während in den USA Immigranten ihre Bräuche mitbrachten und sie zu einem multikulturellen Erlebnis verschmolzen. Besonders beliebt sind auch typische Weihnachtsgerichte wie Glühwein, Lebkuchenhäuser und Stollen, die oft mit Kindheitserinnerungen verbunden sind. Mit seiner Mischung aus religiösen, heidnischen und modernen Elementen ist Weihnachten zu einem Fest für alle geworden – ein Symbol für Gemeinschaft, Freude und Hoffnung. (vk)