
Mit etwas Glück können Besucher Eisbärin Anna beim Spielen und Toben erleben.
Foto: Bernd Olthaver
Zoo am Meer Bremerhaven
Tierische Erlebnisse mit den Eisbär-Zwillingen Anna und Elsa, Seehund, Puma, Rochen & Co. gibt es im Zoo am Meer in Bremerhaven.
Das Ausflugsziel für die ganze Familie, direkt am Deich gelegen, begeistert durch Tierbegegnungen auf Augenhöhe, nur durch bodentiefe Glasscheiben getrennt, an Land und unter Wasser. Gleichzeitig sind die Tiere Botschafter, um auf Themen, wie dem Verlust von Lebensräumen und dem Erhalt der Artenvielfalt, aufmerksam zu machen.
Zu sehen sind 1.100 Tiere in 120 Arten. Das Nordsee-Aquarium zeigt unter anderem Katzenhaie, Seepferdchen, Rochen oder den Oktopus. Wissensvermittlung und Spiel werden für kleine Tierfreunde durch bunte Klappschilder, Mitmach-Stationen und dem Abenteuerspielplatz verbunden. Durch die kommentierten Fütterungen erfahren Besuchende Anekdoten und Wissenswertes aus der Tierwelt. (PR)
Tipp: Während der Sommerferien werden Sonder-Termine für Führungen angeboten.
Wissenswertes aus dem Zoo am Meer
Männliche Softies sind bei den Dampfschiffenten unerwünscht. Die Weibchen paaren sich nämlich nur mit dem Erpel, wenn er sie verprügelt. „Die flugunfähigen Enten haben eine hohe Aggressivität“, sagt Zoodirektorin Dr. Heike Kück. Das diene in freier Wildbahn auch ihrem Schutz, um nicht gefressen zu werden. Deshalb attackieren Hannes und Pauline in der Balzzeit auch schon mal Zoobesucher – nur gut, dass eine Glasscheibe dazwischen ist. Den Tierpflegenden haben die Enten aber durchaus schon Prellungen verursacht. Daher hat der Zoo sie spaßeshalber als „besonders gefährliche Wildtiere“ bezeichnet. Dabei war es um Hannes anfangs gar nicht gut bestellt: Der Erpel muss bei seinem Einzug 2016 eine Schwäche gezeigt haben. Die Folge war, dass die Ente ihn durchs Gehege trieb und nach seinem Leben trachtete. Erst als die Pfleger die Ente eine Zeit lang wegsperrte und der Erpel sein Revier einnahm, war die Rangordnung hergestellt. Seitdem kommen sie (meistens) miteinander aus.
Was flattert da so blau um den Schneehasen herum? Es ist ein Band, das ihn in seine Grenzen weisen soll. „Die Tiere nehmen Blau als Warnfarbe wahr“, sagt Heike Kück. Dem neu in den Zoo gezogenen Schneehasen sollen so seine Grenzen aufgezeigt werden. „Wir haben Müllbeutel zerschnitten“, sagt die Zoodirektorin. Rot nehmen die Tiere nur als grauen Ton wahr. Deshalb sind am Rand von Landstraßen die Pfosten häufig auch mit blauen Reflektoren versehen.
Was fressen schon Eisbären gern? Fleisch natürlich. In der Wildbahn vor allem Robben, aber auch schon mal Walrosse und kleinere Wale. An Land gehören Rentiere, kleine Nagetiere, Vögel und Fisch zum Beutespektrum und in eisfreien Zeiten auch: Eier, Seetang und Beeren. Und Anna und Elsa haben eine ganz besondere Leibspeise: Kopfsalat. „Der wird sogar noch vor dem Fleisch gefressen“, sagt Oberpflegerin Katja Seedorf.
Im Aquarium des Zoos leben tatsächlich – Verwandte des Menschen. Im Larvenstadium der Seescheide sei ihre Wirbelsäule gut zu erkennen, sagt Heike Kück. Die Seescheiden gehören zum Stamm der Chordatiere, und dazu gehören als Unterstamm auch die Säugetiere einschließlich des Menschen. Die beinahe transparenten Seeschlauchscheiden kommen in deutschen Gewässern meist bei Helgoland vor. Sie wachsen auf Felsen, Algen, Muschelschalen und auch Hafenmolen. (bro)