Schülerinnen einer vierten Klasse nehmen am Unterricht teil.

Schülerinnen einer vierten Klasse nehmen am Unterricht teil.

Foto: Marijan Murat

Niedersachsen & Bremen

Bergbauvergangenheit

Zweite Studie zu Bleiwerten bei Schülern im Kreis Goslar

Von dpa
7. September 2023 // 18:21

Rund die Hälfte der Grundschüler im Raum Goslar hat erhöhte Bleiwerte. Das geht zumindest aus einem Gutachten mit kleiner Stichprobe hervor. Nun hat der Landkreis Goslar eine größere Untersuchung gestartet.

Im Landkreis Goslar beginnt eine großangelegte Studie zu Bleiwerten bei Schulkindern. Mit der laut Behördenangaben größten Gesundheitsstudie des Kreises solle untersucht werden, wie Schülerinnen und Schüler noch besser vor Blei geschützt werden können, wie der Kreis am Donnerstag mitteilte. Rund 1200 angehende Grundschüler sind demnach aufgerufen, in den kommenden zehn Monaten an der freiwilligen Untersuchung „Blenca 2“ teilzunehmen.

Es handelt sich um den zweiten Teil der Studie von Forscherinnen und Forschern der Ludwig-Maximilians-Universität München. Eine erste Untersuchung in zwei Ortschaften hatte Ende Juli ergeben, dass bei rund der Hälfte der Grundschüler die Bleiwerte erhöht - also über dem bundesweiten Vergleichswert - seien. Auch bei Cadmium seien bei einigen Kindern die Werte höher gewesen. Bei Erwachsenen seien die Werte teilweise ebenfalls über den Grenzwerten gewesen.

Die Ergebnisse seien kein Grund zur Beunruhigung, sagte Landrat Alexander Saipa (SPD) damals. Hintergrund des Gutachtens ist die Harzer Bergbauvergangenheit. Eine hohe Belastung mit Blei kann unter anderem das Krebsrisiko erhöhen. Bei gesund lebenden Menschen ist das gesundheitliche Risiko laut dem Landkreis aber verhältnismäßig gering.

Die freiwilligen Untersuchungen, bei der ein Blutstropfen entnommen wird, werden im Anschluss an die Schuleingangsuntersuchung angeboten. Saipa appellierte an Eltern, das Angebot für ihre Kinder anzunehmen. „Mit der kreisweiten Untersuchung wollen wir unsere Erkenntnisse nun noch erweitern“, sagte er. Es solle analysiert werden, wie umfangreich mögliche Umweltbelastungen in dem Landkreis sind und ob es lokale Unterschiede gibt. Die Erhebung kostet den Landkreis 244 000 Euro.