
Sensation in der Nordsee: Hundshaie nutzen Wattenmeer zur Fortpflanzung.
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Haigebiet vor deutscher Nordseeinsel entdeckt - WWF hat Forderungen
Erstmals haben Forscher eine Kinderstube bedrohter Hundshaie vor Borkum entdeckt – mitten im Wattenmeer.
Entdeckung vor Borkum: Haie nutzen das Wattenmeer zur Fortpflanzung
Zwischen der ostfriesischen Insel Borkum in Niedersachsen und den westfriesischen Inseln der Niederlande haben Wissenschaftler eine kleine Sensation entdeckt: eine Kinderstube für bedrohte Hundshaie. Das Gebiet im Wattenmeer wurde im Rahmen des internationalen ISRA-Projekts als wichtiger Lebensraum für den Hai-Nachwuchs identifiziert.
Deutsche Bucht als neuer Hotspot für Jungtiere
„Erstmals wird sichtbar, wo sich Hundshaie in der Deutschen Bucht fortpflanzen“, erklärt Heike Zidowitz vom WWF Deutschland. Forscher konnten ein Gebiet eingrenzen, in dem regelmäßig Neugeborene und Jungtiere auftreten. Die Nordsee erweist sich damit als bedeutender als bislang angenommen – auch als Korridor für wandernde Haie.
Helgoland als Rückzugsort für große Hundshaie
Neben der Kinderstube wurde ein Wanderkorridor bis in die Keltische See kartiert. Die Umgebung rund um Helgoland dient ausgewachsenen Tieren als Rückzugsgebiet. Trotz einer Länge von bis zu zwei Metern geht von den Hundshaien keine Gefahr für Menschen aus – sie ernähren sich von Fischen, Krebstieren und Tintenfischen.
WWF fordert Schutz des Gebiets in der Nordsee
Hundshaie stehen auf der Roten Liste und sind stark durch Beifang gefährdet – oft enden sie ungewollt in Fischernetzen. Der WWF fordert daher ein striktes Schutzgebiet für das Fortpflanzungsgebiet in der Deutschen Bucht und ein verbessertes Beifangmonitoring. Die Niederlande haben bereits erste Pläne vorgestellt – nun soll auch Deutschland handeln. Das berichtet kreiszeitung.de. (mca)