Mysteriöse Flaschenpost auf Sylt: KI lüftet Geheimnis um Flaschenpost von 2007

Familienfund am Strand von Sylt

An der Hörnumer Odde auf Sylt entdeckte eine Familie aus dem baden-württembergischen Lahr eine kleine, stark verwitterte Flaschenpost. Die Mini-Flasche war fest verkorkt, das Papier im Inneren aber so verblasst, dass der Text kaum zu entziffern war. Über Jahre blieb die Flasche als Erinnerungsstück im Schwarzwald – bis moderne Technik ihr Geheimnis lüftete. Das berichtet das Portal der Morgen Post.

KI bringt den Text ans Licht

Beruflich mit künstlicher Intelligenz vertraut, wagte Finder Malte Bayer einen neuen Versuch. Mithilfe mehrerer Tools, darunter auch Sprachmodelle, gelang es, den Brief zu rekonstruieren. Das Ergebnis: Die Absenderin heißt Linda, war zum Zeitpunkt des Schreibens vermutlich zwischen 11 und 16 Jahre alt und schickte die Flaschenpost am 20. Oktober 2007 aus England auf die Reise.

Reiseweg von England nach Sylt

Laut der KI-Analyse könnte die Flasche ursprünglich in der Themse oder an der englischen Küste ins Wasser geworfen worden sein. Von dort soll sie über die Nordsee bis an den Sylter Strand getrieben sein – wo sie nach rund sieben Jahren entdeckt wurde. Heute befindet sich an der angegebenen Adresse in Reading, England, ein Firmengebäude, ein direkter Kontakt zur Absenderin konnte bisher nicht hergestellt werden.

KI als Helfer bei historischen Dokumenten

Experten betonen, dass moderne Sprachmodelle weit mehr können als klassische Texterkennung. Sie setzen Inhalte in einen größeren Kontext, erkennen Muster und können Lücken sinnvoll ergänzen. Solche Techniken finden inzwischen nicht nur bei Flaschenposten Anwendung, sondern auch in Logistik, Handel oder im Kundenservice, wo große Mengen an Dokumenten verarbeitet werden müssen. (mb)