
Mit 252 km/h durch Westerland – trotzdem kommt der Sylt-Raser wegen technischer Details ungeschoren davon. (Symbolbild)
Foto: Rumpenhorst/dpa
No way! 252 km/h auf Sylt, aber der Fahrer kommt ungestraft davon
Ein Auto hat mitten in Westerland 252 km/h erreicht – eine Strafe bleibt wegen der Messtechnik aus.
Raser-Schock auf Sylt: 252 km/h mitten in Westerland
In Westerland auf Sylt hat ein Auto im Juli eine neue Negativmarke gesetzt: Auf dem Bahnweg wurde ein Fahrzeug mit 252 km/h geblitzt – erlaubt sind dort lediglich 50. Laut focus.de, die sich auf die „Sylter Rundschau“ beziehen, handelt es sich um die höchste jemals innerorts gemessene Geschwindigkeit auf der Insel. Bereits im Mai war an derselben Stelle ein Tempo von 249 km/h registriert worden.
Kein Bußgeld trotz korrekter Messung
Die Gemeinde Sylt nutzt auf dem Bahnweg sogenannte Messtafeln. Diese zeigen Autofahrern ihre Geschwindigkeit an und speichern die Werte, verfügen aber über keine Kameras. Ein Sprecher bestätigte gegenüber dem NDR, dass die Tafeln geeicht sind und die Messung als korrekt gilt. Weil jedoch weder Fahrer noch Kennzeichen erfasst werden, bleibt der Fall folgenlos.
Strafen bis 1600 Euro wären möglich
Wäre der Fahrer identifizierbar gewesen, hätte der Fall schwerwiegende Konsequenzen gehabt. Der Bußgeldkatalog sieht für eine derartige Überschreitung mindestens 800 Euro Strafe, zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot vor – bei Vorsatz sogar bis zu 1600 Euro. Doch ohne Bildnachweis bleibt der Rekordraser straffrei.
So funktioniert Geschwindigkeitskontrolle heute
Der Fall zeigt, wie entscheidend die eingesetzte Technik ist. Messtafeln informieren zwar über das Tempo, liefern aber keine verwertbaren Beweise. Effektiver sind andere Methoden: Radarmessungen, Lasertechnik, Induktionsschleifen oder Lichtschranken erfassen Geschwindigkeit präzise und rechtssicher – meist mit Foto. Auch Videoaufzeichnungen aus Polizeifahrzeugen oder sogar Luftaufnahmen durch Hubschrauber kommen zum Einsatz. (mb)