Krabben

Krabben im Überfluss, Preissturz droht: In der Nordsee häufen sich die Fänge, doch Engpässe bei der Verarbeitung können ein Problem werden.

Foto: Marcus Brandt

Nordsee

Nordsee-Krabben werden wieder günstiger – Preise im Sinkflug

5. November 2025 // 08:00

Nach mageren Jahren ist der Krabbenfang an der Nordsee plötzlich so hoch wie lange nicht. Experten rechnen mit spürbar sinkenden Preisen.

An der Nordseeküste macht sich überraschender Optimismus breit: Die Krabbenfischerei erlebt ein unerwartetes Comeback. Nach Jahren knapper Fänge und hoher Preise stapeln sich nun die Krabben in den Kühlräumen – und das könnte bald für fallende Preise sorgen. Verbrauchern winkt pünktlich zum Weihnachtsgeschäft ein seltener Preisvorteil.

Krabben plötzlich im Überfluss – Preise könnten halbieren

Noch im Frühjahr galten Krabben als teure Delikatesse. Jetzt ziehen die Fischer bis zu 80 Kilo pro Stunde aus dem Meer – statt wie zuvor kaum zehn. Für Philipp Oberdörffer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist das eine kleine Sensation. Er rechnet noch vor Weihnachten mit einer Preishalbierung gegenüber dem Frühjahr. Wie es zu den reichlichen Fängen kam, bleibt ein Rätsel. „Als würden sie vom Himmel fallen“, so der Experte.

Wirtschaftlicher Umschwung für Fischer

Der Stimmungsumschwung in den Hafenstädten ist deutlich spürbar. Noch vor Monaten war die Branche am Limit, viele Kutterbesitzer hätten ihre Schiffe sofort verkauft. Jetzt investieren die Betriebe wieder – etwa in moderne Motoren oder neue Kühlanlagen. Die hohen Fänge machen‘s möglich.

Marokko wird zum Nadelöhr der Krabbenverarbeitung

Doch der plötzliche Boom bringt, laut msn.de, neue Probleme mit sich. Die Verarbeitungskapazitäten in Marokko, wo die meisten Nordseekrabben per Hand gepult werden, stoßen an ihre Grenzen.„So schnell kämen sie kaum mit dem Pulen hinterher. Das ist gerade ein Flaschenhals“, erklärt Oberdörffer. (re)