Giftiges industrielles Paraffin liegt am 01.09.2016 auf der Vogelschutzinsel Scharhörn (Hamburg) am Strand

Weiße und gelbe Klumpen sorgen an Nordseeinseln für Aufsehen.

Foto: Carmen Jaspersen

Nordsee

Paraffin-Klumpen auf Juist entdeckt: Strandbesucher in Sorge

22. Mai 2025 // 18:45

Weiße und gelbe Klumpen sorgen an Nordseeinseln für Aufsehen – es handelt sich vermutlich um Paraffin aus Tankwaschungen.

Paraffin-Klumpen verunreinigen Strände auf ostfriesischen Inseln

Auf Juist, Norderney und Borkum sind in den vergangenen Tagen wachsartige Klumpen an den Nordseestränden angespült worden. Nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) handelt es sich wahrscheinlich um Paraffin. Besonders stark betroffen ist der 17 Kilometer lange Nordstrand von Juist, wo zahlreiche feinkörnige bis zehn Zentimeter große Kugeln gefunden wurden.

Unbekannte Quelle sorgt für Spekulationen

Woher die Klumpen stammen, ist bislang unklar. Die Behörden vermuten, dass sie aus Tankwaschungen von Schiffen auf See stammen könnten. Trotz strengerer Regeln seit 2021 ist das Einleiten von Paraffinen nicht vollständig verboten. Die Wasserschutzpolizei wurde über die Funde informiert, bisher gibt es jedoch keine Hinweise auf einen konkreten Verursacher.

Reinigung läuft auf Hochtouren

Die Gemeinde Juist hat sofort reagiert: Der Bauhof sammelt die Klumpen mithilfe einer Strandreinigungsmaschine ein. Auch auf Norderney und Borkum wurde mit der Säuberung begonnen. Der Spülsaum nach Hochwasser ist dabei besonders betroffen. Proben des Materials wurden entnommen, um mögliche gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe zu untersuchen.

Gefahr noch nicht abschließend geklärt

Laut NLWKN kann derzeit nicht mit Sicherheit beurteilt werden, ob eine Gefährdung durch die Paraffinklumpen besteht. Reines Paraffin gilt als unbedenklich, Industrieparaffine können jedoch toxische Begleitstoffe enthalten. Die Behörden raten deshalb, die Klumpen nicht anzufassen. Das Baden und Spazieren am Strand sei jedoch weiterhin ohne Einschränkungen möglich. (dpa/mca)