Luftfoto einer Insel. Die Insel Trischen wandert jährlich rund 30 Meter ostwärts durch das Wattenmeer. Ihre ständige Veränderung zeigt, wie dynamisch die Natur an der Nordseeküste wirklich ist.

Die Insel Trischen wandert jährlich rund 30 Meter ostwärts durch das Wattenmeer. Ihre ständige Veränderung zeigt, wie dynamisch die Natur an der Nordseeküste wirklich ist.

Foto: imago images/imagebroker/Weitzel

Nordsee

Unglaublich! Diese beliebte Nordseeinsel läuft langsam Richtung Festland

28. Mai 2025 // 15:00

Mitten im Watt vor Büsum liegt Trischen – eine Insel, die Jahr für Jahr weiter Richtung Osten wandert. Ohne Schutzbauten verändert sie sich ständig: Die Natur nimmt Land, gibt es aber auch wieder zurück. Und das mit erstaunlichem Tempo.

Trischen ist eine unbewohnte Sandinsel im Dithmarscher Wattenmeer, etwa 14 Kilometer südwestlich von Büsum. Sie liegt zwischen den Flussmündungen von Elbe und Eider und hebt sich durch ein besonderes Merkmal von anderen Inseln ab: Trischen wandert. Jedes Jahr verschiebt sie sich um rund 30 bis 35 Meter in Richtung Osten – ganz ohne menschliche Eingriffe, wie der NABU (Schleswig-Holstein) erläutert.

Sie bleibt natürlich und beweglich

Im Gegensatz zu anderen Nordseeinseln, die befestigt und geschützt werden, bleibt Trischen natürlich und beweglich. Die Insel entstand vor rund 400 Jahren aus Sandbänken. Sie besteht komplett aus losem Sand und hat keinen festen Kern. Mit jeder Flut wird an ihrer Westseite Land abgetragen, während am Ostrand Salzwiesen entstehen. Dieses natürliche „Nehmen und Geben“ ist jedoch nicht ausgeglichen: In den letzten 100 Jahren hat Trischen rund drei Viertel ihrer Fläche verloren.

Ursprünge und Namensherkunft der Insel

Der Name „Trischen“ stammt vermutlich aus dem Holländischen und geht auf alte Bezeichnungen wie „Buschsand“ oder „dat Rießig“ zurück – vermutlich wegen der buschartigen Vegetation.

Die Geschichte der Buschsand-Bake

Ein Symbol für die Veränderung war die Buschsand-Bake – ein Seezeichen für die Schifffahrt. Sie wurde seit 1784 mehrfach neu gebaut, weil die Insel unter ihr hindurchwanderte. Die letzte Bake wurde 1950 auf Stahlpfählen errichtet und 1996 abgebaut. Seitdem verzichtet man auf eine neue Bake – moderne Navigation macht sie überflüssig. (pm/axt)