
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die geheimen TTIP-Papiere öffentlich zugänglich gemacht.
Foto: Kembowski /dpa
248 Seiten Sprengstoff für TTIP-Verhandlungen
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat nach eigenen Angaben Verhandlungstexte zum transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP veröffentlicht. Das 248 Seiten starke Dokument spiegele den Verhandlungsstand von April dieses Jahres vor der jüngsten 13. Verhandlungsrunde wider, sagte Greenpeace Handelsexperte Jürgen Knirsch auf der Internet-Konferenz "re:publica" am Montag in Berlin.
Abschriften aus sicherer Quelle
Stefan Krug, Leiter der politischen Abteilung in Berlin, sagte, bei den Dokumenten handele es sich um Abschriften aus sicherer Quelle. Greenpeace habe die Papiere Journalisten des Rechercheverbunds von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" zugespielt und sie prüfen lassen. Die Journalisten hätten sich bei Personen rückversichert, die wissen müssten, dass die Dokumente echt seien, sagte Krug. Zum Schutz der Quelle habe man die Texte allerdings bereinigt, das heißt, eingebaute Kennzeichen im Text wie besondere Formulierungen oder kleinere Fehler seien entfernt worden, erklärte Krug.
Feuer für Debatte um Freihandelsabkommen
Die Umweltschutzorganisation erhofft sich durch die Veröffentlichung nach eigenen Angaben, die Debatte über das Freihandelsabkommen neu zu befeuern, und fordert prinzipiell eine Neuverhandlung des Vertrags. TTIP sei in dieser Form nicht zu retten, sagte Knirsch. Überraschend sei auch das Ausmaß an Uneinigkeit zwischen beiden Verhandlungsseiten.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die geheimen TTIP-Papiere öffentlich zugänglich gemacht.
Foto: Kembowski /dpa