Comedian Michael "Bully" Herbig lächelt beim Pressetermin der Neuinszenierung des Kinofilms «Der Schuh des Manitu» als Musical.

Herbig wurde in den 90ern mit der Comedyshow «Bullyparade» populär.

Foto: Ursula Düren/dpa

Promis

Herbig: Würde Winnetou-Filmparodie heute nicht mehr so drehen

Von dpa
3. September 2022 // 21:00

Michael Herbig (54) würde die Karl-May-Verfilmungsparodie „Der Schuh des Manitu“ so heute nicht mehr machen: „Die Comedy-Polizei ist so streng geworden.“

„Der Schuh des Manitu“ unter anderen Voraussetzungen entstanden

Comedian, Schauspieler und Regisseur Michael Herbig (54) würde die Karl-May-Verfilmungsparodie «Der Schuh des Manitu» so heute nicht mehr machen. «Den Film hab ich vor 22 Jahren gemacht und es war eine Parodie auf Filme, die vor 60 Jahren im Kino waren», erläuterte der oft auch «Bully» Herbig genannte Komiker in der am Freitagabend ausgestrahlten Radio-Bremen-Talkshow «3 nach 9» im Gespräch mit Giovanni di Lorenzo. Das habe damals mit Leidenschaft, Spielfreude und der Verwirklichung von Träumen zu tun gehabt.

Heute würde er das nicht mehr so machen, sagte Herbig. Warum? «Die Comedy-Polizei ist so streng geworden.» Das nehme ein bisschen die Unschuld und Freiheit, meinte der Comedian, der als Regisseur Ende September den Film «Tausend Zeilen» mit Elyas M'Barek und Jonas Nay ins Kino bringt, eine filmische Annäherung an den Skandal um den «Spiegel»-Reporter Claas Relotius, der hier Lars Bogenius heißt.

Alle seien „mit der Gesamtsituation unzufrieden“

Herbig sagte, er finde es durchaus richtig, dass man über gewisse Dinge nicht mehr so spreche wie vor 20 Jahren. Es gebe viele laute Stimmen heutzutage und alle seien «mit der Gesamtsituation unzufrieden», er habe darauf für sich noch keine Antwort, sagte Herbig etwas ratlos. Gefragt worden war er nach der derzeit tobenden Debatte über kulturelle Aneignung und Rassismus. (dpa/dm)