
Seit 2013 war Franziskus Oberhaupt der katholischen Kirche. (Archivbild)
Foto: Michael Kappeler
Papst Franziskus mit 88 Jahren gestorben – Vatikan trauert
Im Vatikan ist am Ostermontag Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren gestorben. Nach Angaben des Heiligen Stuhls verstarb das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche um 7.35 Uhr an den Folgen einer Lungenentzündung.
Bereits seit dem Frühjahr war er gesundheitlich schwer angeschlagen. Am Ostersonntag hatte Franziskus noch den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“ gespendet – sichtbar geschwächt, aber dem Glauben verpflichtet bis zuletzt.
Mehr als ein Jahrzehnt im Dienst der Kirche
Der gebürtige Argentinier Jorge Mario Bergoglio war seit März 2013 Papst. Als erster Nichteuropäer seit über 1.200 Jahren leitete er die Geschicke von rund 1,4 Milliarden Katholiken weltweit. Seine Wahl erfolgte nach dem historischen Rücktritt von Benedikt XVI. Franziskus verstand sich als Papst der Armen und setzte auf Bescheidenheit, Demut und Nähe zu den Menschen – ganz im Geiste seines Namensgebers Franz von Assisi.
Letzte große Projekte und unbeantwortete Fragen
Trotz gesundheitlicher Rückschläge – darunter mehrere Operationen und Krankenhausaufenthalte – war Franziskus bis zuletzt aktiv. Mit der Weltsynode im Herbst 2024 vollendete er ein zentrales Projekt seines Pontifikats. Auch wenn konkrete Reformen ausblieben, wurden unter seiner Leitung bedeutende Themen wie Frauen in kirchlichen Ämtern und strukturelle Veränderungen diskutiert. Dennoch stieß er dabei oft auf Widerstand innerhalb der Kirche.
Beginn der Trauerzeit und baldige Papstwahl
Nach dem Tod beginnt nun die neuntägige Trauerzeit, die sogenannte Novendiale. In dieser Phase wird auch die feierliche Beisetzung vorbereitet, zu der zahlreiche Staatsoberhäupter erwartet werden. Anschließend tritt das Konklave in der Sixtinischen Kapelle zusammen, um den 267. Papst zu wählen. Viele der stimmberechtigten Kardinäle wurden noch von Franziskus selbst ernannt – ein Hinweis darauf, dass seine Reformlinie fortgeführt werden könnte.
Franziskus’ letzte Ruhestätte
Franziskus, Sohn italienischer Einwanderer und ehemaliger Chemietechniker, hatte sich früh dem Jesuitenorden angeschlossen. Sein Leben war geprägt von Einfachheit und Engagement für soziale Gerechtigkeit. Statt im Petersdom will er in der Marienkirche Santa Maria Maggiore beigesetzt werden – ein Zeichen seiner Bescheidenheit, das seinen gesamten Weg als Papst widerspiegelt. (dpa/kh)