
2000 Euro steuerfrei zur Rente? Klingt gut, hat aber einen Haken.
Foto: Sebastian Kahnert/Symbolbild
Aktivrente kommt 2026: Wer profitiert – und wer trotzdem draufzahlt
Die Aktivrente soll Rentner fürs Weiterarbeiten belohnen. Doch wer rechnet, merkt schnell: Ganz ohne Abzüge geht es auch 2026 nicht.
Aktivrente: 2.000 Euro steuerfrei – aber nicht abgabenfrei
Ab 2026 bringt die Bundesregierung eine neue Aktivrente auf den Weg. Damit sollen Rentnerinnen und Rentner, die über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten, steuerlich entlastet werden. Doch was auf den ersten Blick wie ein Geldsegen klingt, hat einen Haken. Das berichtet das Portal finanz.de.
Steuerfrei heißt nicht abgabenfrei
Bis zu 2.000 Euro im Monat dürfen Rentner künftig steuerfrei hinzuverdienen – egal ob in Teilzeit oder Vollzeit. Doch aufgepasst: Sozialabgaben werden trotzdem fällig.
Das bedeutet konkret:
- Krankenversicherung: ca. 14,6 % + Zusatzbeitrag (Ø 2,5 %)
- Pflegeversicherung: 3,4 % bzw. 4 % für Kinderlose
- Netto bei 2.000 Euro brutto: rund 1.793 Euro
- Die Steuerfreiheit gilt automatisch über die ELStAM-Daten, ein Antrag ist nicht nötig.
Wer profitiert – und wer nicht?
Vorteile haben alle, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze in einem sozialversicherungspflichtigen Job weiterarbeiten. Nicht profitieren:
- Selbstständige
- Minijobber
- Freiberufler
- Land- und Forstwirte
Arbeitgeber müssen wie üblich Rentenversicherungsbeiträge zahlen. Rentner können freiwillig ihren Anteil leisten – und damit ihre spätere Rente erhöhen.
Kritik: Bringt die Aktivrente wirklich was?
Der Staat rechnet mit 890 Millionen Euro Kosten pro Jahr, erwartet aber mehr Einnahmen durch Sozialabgaben. Das DIW sieht die Wirkung skeptisch: Gute Arbeitsbedingungen, Sinnhaftigkeit und Gesundheit seien wichtiger als Geld allein. (dm)