Eine ältere Frau hält eine leere Geldbörse und einige Münzen in den Händen.

Ein bisher steuerfreier Zuschlag wird ab Dezember als Einkommen angerechnet – und kann Renten kürzen.

Foto: Steinbrecht/kna

Rente

Aufgepasst: Das ändert sich ab Jahresende für Millionen Rentner

11. September 2025 // 13:30

Eine versteckte Renten-Kürzung trifft ab Dezember 2025 Millionen Menschen. Besonders betroffen sind Frauen mit geringen Altersbezügen.

Verdeckte Renten-Kürzung ab Dezember: Zuschlag wird zur Falle

In Berlin wurde eine Regelung bestätigt, die für Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland weitreichende finanzielle Folgen haben dürfte. Ab dem 1. Dezember 2025 wird ein bisher steuerfreier Rentenzuschlag offiziell als Einkommen gewertet. Die Änderung betrifft vor allem Menschen mit Erwerbsminderungsrente, die zusätzlich eine Hinterbliebenenrente beziehen, so berichtet karlsruhe-insider.de.

Zuschlag wird zum steuerpflichtigen Einkommen

Seit Juli 2024 erhalten viele Betroffene einen Zuschlag von bis zu 7,5 Prozent auf ihre Rente. Diese Zahlung wurde bislang nicht als anrechenbares Einkommen betrachtet. Doch die Übergangslösung endet Ende 2025. Künftig zählt der Zuschlag zum Gesamteinkommen – was steuerliche Konsequenzen nach sich zieht und zu Kürzungen führen kann, sobald bestimmte Freibeträge überschritten werden.

Frauen besonders stark betroffen

Besonders problematisch ist die Änderung für viele Frauen. Ihre Erwerbsbiografien sind oft durch Kindererziehung oder Teilzeitarbeit geprägt – mit direkten Auswirkungen auf die Rentenhöhe. Schon jetzt leben viele Seniorinnen an der Grenze zur Altersarmut. Die neue Regelung könnte ihre finanzielle Situation weiter verschärfen.

Witwenrente: Freibetrag als Knackpunkt

Der aktuelle Freibetrag bei der Witwenrente liegt bei 1.076,86 Euro. Wird dieser durch die Anrechnung des Zuschlags überschritten, droht eine Kürzung der Leistungen. Zwar entfällt der Zuschlag nicht, doch das zu versteuernde Einkommen steigt – und somit sinkt letztlich oft der tatsächliche Rentenbetrag.

Beratung wird jetzt besonders wichtig

Wer betroffen ist oder sich unsicher fühlt, sollte dringend professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Sozialverbände bieten hierzu kostenlose Unterstützung an. Auch ein Blick in den aktuellen Rentenbescheid kann helfen, die eigene Situation besser zu verstehen und rechtzeitig zu reagieren. (mb)

Dieser Artikel erschien erstmals am 15. August 2025.