
Der erste Job verspricht Freiheit, doch Vorsorgeprodukte können teuer werden. Prüft sorgfältig, bevor ihr Verträge abschließen.
Foto: Julian Stratenschulte
Mit 20 an die Rente denken: So gelingt der Altersvorsorge-Start
Mit dem Berufseinstieg haben viele den Kopf voll – doch wer früh richtig spart, sichert sich später Spielraum. Wie Sie mit wenig Aufwand die Weichen klug stellen.
Mit dem neuen Job in die Rente investieren
Bundesweit beginnt für viele junge Menschen mit dem ersten Job ein neues Kapitel. Endlich finanziell auf eigenen Beinen stehen – das klingt vielversprechend. Doch kaum im Berufsalltag angekommen, werben Banken und Versicherungen mit verlockenden Altersvorsorge-Produkten. Häufig wird dabei mit Angst vor Altersarmut und Vorsorgelücken gearbeitet.
Früh sparen – aber richtig
Zwar gilt der Zinseszinseffekt als überzeugendes Argument für frühes Sparen. Doch viele Verträge bringen hohe Abschlusskosten und geringe Flexibilität. Besonders private Rentenversicherungen sind oft teurer als gedacht. Wer solche Produkte vertreibt, verfolgt meist eigene finanzielle Interessen – Provisionen inklusive.
Erst Schulden abbauen, dann Vermögen aufbauen
Wer noch Studien- oder Konsumentenkredite tilgen muss, sollte damit beginnen. Einzige Ausnahme: Wenn die Rendite einer Anlage klar über dem Zinssatz eines alten Kredits liegt. Danach gilt: Ein Notfallpolster aufbauen – idealerweise drei Monatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto, um spontane Ausgaben ohne Schulden decken zu können.
Versicherungen prüfen – und trennen
Sinnvolle Absicherungen wie eine Haftpflicht- oder Berufsunfähigkeitsversicherung lohnen sich – am besten getrennt von Sparverträgen. Denn Kombi-Produkte sind selten flexibel und häufig überteuert. Gerade bei BU-Versicherungen gilt: Je jünger und gesünder der Versicherte, desto günstiger die Beiträge.
Unabhängig informieren statt Provisionen finanzieren
Viele sogenannte Berater:innen arbeiten auf Provisionsbasis. Je teurer das Produkt, desto höher ihr Verdienst. Das kann Ihre Altersvorsorge massiv schmälern: Schon zwei Prozent Kosten pro Jahr halbieren langfristig die Erträge. Nutzen Sie unabhängige Quellen wie die Stiftung Warentest oder die Verbraucherzentrale – dort gibt es auch Podcasts und kostenlose Webinare.
Teuer heißt nicht besser
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass höhere Kosten mit besseren Leistungen einhergehen. Fakt ist: Die Kosten sind sicher, die Erträge nicht. Deshalb sollten Sie genau hinsehen, was Vertragsabschluss und laufende Gebühren kosten. Günstige, transparente Produkte – etwa ETF-Sparpläne – bieten oft die besseren Chancen auf Rendite. Das berichtet verbraucherzentrale.de. (mca)