Die Zahl der Renteneintritte ist gestiegen.

Die Zahl der Renteneintritte ist gestiegen.

Foto: Alicia Windzio/dpa

Rente

Rentenversicherung warnt: Babyboomer setzen System unter Druck

25. Juni 2025 // 08:00

In Berlin hat die Deutsche Rentenversicherung Bund neue Zahlen zur Altersrente vorgestellt. Demnach sind 2024 fast 270.000 Menschen als besonders langjährig Versicherte vorzeitig ohne Abschläge in Rente gegangen.

Insgesamt erhielten rund 937.000 Versicherte erstmals eine Altersrente. Die Rentenversicherung warnte vor steigenden Kosten und forderte die Politik zu einer generationengerechten Finanzierung auf.

Altersgrenze steigt

Die sogenannte Rente für besonders langjährig Versicherte ist zwar beliebt, jedoch wegen ihrer Kosten in der Kritik. Die Altersgrenze steigt seit ihrer Einführung 2014 stufenweise und lag 2024 für 1960 Geborene bei 64 Jahren und 4 Monaten. Die SPD hat sich stets für ihren Erhalt starkgemacht – die Union zeigt sich skeptischer.

Babyboomer belasten Rentensystem

Ein weiterer Risikofaktor für die Rentenkasse ist die große Zahl an Babyboomern, die nun ins Rentenalter eintritt. Laut einer IW-Studie ist fast jeder zweite aus dieser Generation vorzeitig aus dem Berufsleben ausgeschieden. Damit steigt der Finanzbedarf rapide, was die Stabilität der Renten gefährden könnte.

Neue Höchststände

2023 wurden insgesamt 18,9 Millionen Altersrenten ausgezahlt – ein neuer Höchststand. Dafür gab die Rentenversicherung rund 286 Milliarden Euro aus. Ohne Reformen könnten die Beitragssätze laut Rentenversicherungsbericht bis 2038 auf über 21 Prozent steigen. Derzeit liegt der Beitrag bei 18,6 Prozent.

Abschläge und Altersgrenzen

Besonders die Altersrente mit Abschlägen wurde 2024 von 225.000 Versicherten neu bezogen. Im Schnitt traten sie 32 Monate früher in den Ruhestand – mit lebenslangen Kürzungen von 0,3 Prozent pro Monat. Die Regelaltersrente wurde am häufigsten bewilligt – 378.000 neue Bezieher mussten dafür das Alter von 66 Jahren erreichen. (dpa/kh)