Rendering des batterieelektrischen Massengutfrachters „Froan“

Norwegen treibt die emissionsfreie Schifffahrt voran: Die „Froan“ wird mit Batterien und Rotorsegeln betrieben und reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich.

Foto: Berge Rederi AS

Schiffe & Häfen

„Froan“ nimmt Form an: Bau des weltweit größten emissionsfreien Massengutfrachters

13. Februar 2025 // 12:28

In China hat der Bau des weltweit größten batterieelektrischen Massengutfrachters begonnen. Die „Froan“ soll jährlich 9.000 Tonnen CO₂ einsparen.

Innovative Technik für klimafreundliche Seefahrt

Auf der chinesischen Werft Jiangsu Soho Marine Heavy Industry Co. Ltd. haben am Montag die Bauarbeiten für das weltweit größte batterieelektrische Massengutschiff begonnen. Die „Froan“, ein 129,9 Meter langes und 20,6 Meter breites Schiff, wird mit einem leistungsstarken Batteriesystem und Rotorsegeln ausgestattet. Die Betreiber erwarten, dass das emissionsfreie Schiff jährlich 9.000 Tonnen CO₂ und 200 Tonnen NOx einspart. Zudem könnten Treibstoffkosten in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro pro Jahr vermieden werden.

Emissionsfreier Betrieb auf 230 Seemeilen

Die „Froan“ wird auf einer festen Route zwischen Brønnøysund und Elnesvågen nahe Molde verkehren – eine Strecke von etwa 425 Kilometern. Das innovative Schiff verfügt über ein 23,5 MWh starkes Batteriesystem sowie zwei Rotorsegel des finnischen Herstellers Norsepower. Diese sorgen für zusätzlichen Antrieb durch Windkraft. Das Schiff wird an beiden Häfen aufgeladen und ist zudem mit einem Wellengenerator sowie einem biodieselbetriebenen Notstrommotor ausgestattet.

Ein Wendepunkt für die Schifffahrt Norwegens

Umweltminister Andreas Bjelland Eriksen sieht in dem Projekt einen entscheidenden Schritt zur Dekarbonisierung des maritimen Güterverkehrs. „Wir haben gezeigt, wie wir Emissionen im Fährverkehr reduzieren können – nun ist der Gütertransport entlang der Küste an der Reihe“, erklärte Eriksen. Das Projekt verdeutliche Norwegens führende Rolle in der Entwicklung nachhaltiger Technologien für den Seeverkehr.

Milliardenprojekt mit staatlicher Förderung

Der Bau des Massengutfrachters kostet rund 43 Millionen Euro. Hauptabnehmer der transportierten Fracht wird das Unternehmen Omya Hustadmarmor sein, das Kalksteinmarmor für verschiedene Industrien verarbeitet. Die Finanzierung wird durch die norwegische Förderagentur Enova sowie den NOx-Fonds unterstützt – gemeinsam steuern sie rund 23 Millionen Euro bei. Ohne diese Unterstützung wäre das Projekt kaum realisierbar gewesen, betont Magne Berge, Miteigentümer der Reederei Berge Rederi.

Hoher skandinavischer Anteil trotz Bau in China

Obwohl das Schiff in China gefertigt wird, stammen 57 Prozent des Wertes aus Norwegen – insbesondere die technische Ausstattung. Inklusive schwedischer und finnischer Komponenten beträgt der skandinavische Anteil fast zwei Drittel. Die Auslieferung der „Froan“ ist für das erste Quartal 2026 geplant. Mit ihrem Einsatz setzt die Reederei Berge Rederi, die über zehn selbstentladende Massengutfrachter verfügt, ein starkes Zeichen für nachhaltige Schifffahrt. (ce/axt)