
Auch auf der "Mein Schiff 3" gelten Regeln, an die sich alle Passagiere halten sollten.
Foto: Scheer
Kreuzfahrtexperte warnt: Hierfür schmeißen euch AIDA, Mein Schiff und Co. von Bord
Party und gute Laune gehören bei einem Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff bei AIDA, „MeinSchiff“ und anderen Reedereien unbedingt dazu. Aber alles hat seine Grenzen. Kreuzfahrt-Experte Frank Neumeier klärt auf: Hierfür fliegen Passagiere von Bord.
Obwohl die genauen Gründe für Ausschlüsse oft nicht transparent sind, liegt die Entscheidungsgewalt darüber beim Schiffskapitän.
Kommen Passagiere nach Verstößen auf die „Schwarze Liste“?
Neumeier vermutet gegenüber der dpa, dass es eine Art „Ausschlussliste“ gibt, auf die Passagiere bei schweren Verstößen oder wiederholtem Fehlverhalten geraten können. „Allgemein dürfte gelten: Je schwerer der Verstoß ist und je eher die Reederei damit rechnen muss, dass man das wiederholt, desto eher könnte man auf so einer Ausschlussliste landen“, so Neumeier.
Grundsätzlich sind Regelverstöße ein Problem: Das Rauchen in der Kabine zum Beispiel, was bei allen Reedereien verboten ist. Das führt nicht sofort zum Rauswurf. Aber wenn ich nach der dritten Ermahnung weiter rauche, dürfte mich die Reederei wahrscheinlich spätestens beim vierten Mal an Land setzen“, sagt der Kreuzfahrt-Experte und betont die Wichtigkeit, grundlegende Pflichten zu beachten, darunter die Teilnahme an Rettungsübungen und deren Nachtermine.
Er weist auch darauf hin, dass Gewalt an Bord, sei es physisch oder verbal, sowie der Besitz und Konsum von Drogen strikt verboten sind. „Das sind Sachen, wo Reedereien eine absolute Null-Toleranz-Politik haben“, so Neumeier.
Sex und FKK sind auf vielen Bereichen der Schiffe ein „No-Go“
Besondere Vorsicht ist auch bei sexuell anzüglichen Situationen geboten, insbesondere in nicht dafür vorgesehenen Bereichen des Schiffs. Situationen, die Kinder gefährden könnten, werden besonders kritisch betrachtet. “Im dümmsten Fall ist das der schnelle Badehosenwechsel am Pool und dabei rutscht versehentlich das Handtuch runter: Wenn da etwa Kinder in der Nähe sind, kann das schnell zu erheblichen Problemen führen“, weiß der Kreuzfahrt-Guru.
Auch eine vorübergehende Festnahme ist möglich
Der Kapitän hat laut Seemannsgesetz das Recht, bei schwerwiegendem Fehlverhalten Passagiere von Bord zu verweisen. Dies kann im Zweifelsfall auch vorübergehende Festnahmen und die Anwendung körperlicher Gewalt umfassen.
Es ist daher keine schlechte Idee, sich an die festgelegten Regeln zu halten, um unangenehme Konsequenzen während der Kreuzfahrt zu vermeiden.
Franz Neumeier ist Fachjournalist und betreibt seit 2009 die Website „cruisetricks.de“ rund um Kreuzfahrtthemen. Er sei 90 bis 100 Tage im Jahr auf See, sagt Neumeier.
Mit dpa-Material erstellt.