
Erdbeben und neue Auflagen: Kreuzfahrtschiffe meiden Santorin. Die „Viking Star“ weicht auf Kreta aus, während Aida kurzfristig umdisponiert.
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Kreuzfahrtschiff nimmt aufgrund der Erdbebenserie einen Bogen um Santorin
Erdbeben auf Santorin: Der Katastrophenschutz ist bereit, doch Reedereien reagieren. Erste Schiffe meiden die griechische Insel.
Die griechische Urlaubsinsel Santorin wird seit Wochen von einer Serie leichter Erdbeben erschüttert. Experten warnen, dass ein starkes Beben schwerwiegende Folgen haben könnte, darunter ein möglicher Tsunami oder ein Ausbruch des Unterwasservulkans Kolumbos. Der Katastrophenschutz ist vor Ort, doch die Unsicherheit wächst. Bereits über 15.000 Menschen haben die Insel verlassen, und Touristen wird von Reisen nach Santorin abgeraten.
Kreuzfahrtschiffe meiden die Insel
Die Auswirkungen auf den Tourismus sind bereits spürbar. Die „Viking Star“ von Viking Ocean Cruises sollte am 10. und 15. Februar anlegen, doch beide Anläufe wurden gestrichen. Stattdessen steuerte das Schiff Chania auf Kreta an. Auch für den März sind fünf Anläufe geplant, doch Reedereien beobachten die Lage genau und prüfen alternative Routen. Die Hauptsaison auf Santorin beginnt im April, doch ob die Kreuzfahrtschiffe wie gewohnt die Insel anlaufen werden, ist unklar.
Besucherobergrenze reduziert Anläufe
Unabhängig von den Erdbeben gibt es weitere Einschränkungen für Kreuzfahrtgäste. Die griechische Regierung hat eine Besucherobergrenze von 8.000 Passagieren pro Tag eingeführt, weshalb mehrere Anläufe gestrichen wurden. Besonders betroffen ist die „Aidablu“, deren Besuche kurzfristig abgesagt wurden. Die Reederei Aida Cruises weicht nun auf alternative Ziele wie Rhodos oder Kos aus.
Neue Touristenabgabe ab Juni
Neben den Erdbeben und den regulierten Besucherzahlen gibt es eine weitere Neuerung: Ab Juni tritt eine neue Touristenabgabe in Kraft. Kreuzfahrtgäste zahlen in der Hochsaison 20 Euro pro Person, in der Nebensaison zwölf Euro und von November bis März vier Euro. Diese Maßnahme soll den Tourismus nachhaltiger gestalten, könnte aber dazu führen, dass kleinere Inseln wie Serifos oder Sifnos stärker frequentiert werden.
Wie entwickelt sich die Lage?
Santorin bleibt eines der beliebtesten Reiseziele Griechenlands, doch die aktuellen Ereignisse stellen die kommende Saison vor Herausforderungen. Sollte sich die seismische Aktivität verstärken, könnten weitere Reedereien ihre Anläufe überdenken. Ob und wann sich die Situation stabilisiert, ist derzeit nicht absehbar. (ce/axt)