
Piratenangriffe: Wie Kreuzfahrten sich vor Überfällen schützen
Foto: Hendrik Schmidt
Piraterie und Kreuzfahrt: Wie sicher Kreuzfahrtschiffe wirklich sind
Kreuzfahrten führen meist durch sichere Gewässer – im Gegensatz zu Frachtern haben Piraten hier kaum eine Chance.
Während Piratenüberfälle auf Frachtschiffe weiterhin ein reales Risiko darstellen, bleiben Kreuzfahrtschiffe nahezu unbehelligt. Kapitäne wie Sven Kassel von der „Mein Schiff 2“ wissen: Die Ozeanriesen bieten kaum eine Angriffslücke – und meiden riskante Regionen bewusst.
Frachter im Visier, Kreuzfahrten nicht
Im Jahr 2024 wurden weltweit 116 Piratenangriffe registriert – betroffen sind vor allem Handelsschiffe in der Straße von Singapur, vor Indonesien und Somalia. Grund ist ihre wertvolle Fracht und der geringe Abstand der Decks zur Wasseroberfläche. Einfache Zielscheiben also – anders als Kreuzfahrtschiffe.
Kreuzfahrtschiffe: Hoch, schnell, schwer zu kapern
Piraten müssten rund zwölf Meter emporklettern, um überhaupt ein Deck zu erreichen. Hinzu kommt die schiere Anzahl an Menschen an Bord: Bis zu 5.000 Passagiere und Crewmitglieder wären nicht kontrollierbar. Die Sicherheitslage ist daher deutlich besser als auf Frachtern.
Routenwahl sorgt für Sicherheit
Laut Kapitän Kassel werden gefährliche Gebiete systematisch umfahren. Die Reiseplanung folgt sicherheitsstrategischen Vorgaben, um riskante Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen. Die Reedereien setzen auf Prävention statt Konfrontation.
Ein Fall bleibt die Ausnahme
Ein einziger dokumentierter Angriff auf ein Kreuzfahrtschiff – die „MSC Melody“ im Jahr 2009 – endete mit der erfolgreichen Abwehr durch Sicherheitskräfte und Passagiere. Seitdem hat sich in Sachen Sicherheit noch mehr getan. (dpa/vk)