
Der Igel war abgemagert und offensichtlich ohne Muttertier unterwegs und wird nun im Artenschutzzentrum aufgepäppelt. Immer wieder werden auch völlig gesunde Igel abgegeben.
Foto: Stratenschulte/dpa
Darum solltet ihr nicht jeden Igel "retten"
Falsch verstandene Tierliebe wird für Igel häufig zum Problem. "Zu viele Tiere werden zu uns gebracht, obwohl das nicht nötig wäre", sagt Bärbel Rogoschik vom Artenschutzzentrum des Naturschutzbundes (Nabu) in Leiferde.
Nur wenige Gramm
Die Tiere können erst Ende September geboren sein und wiegen daher teils nur wenige Gramm. Für viele Menschen wirkt es dann so, als würden sie hilflos und von ihrer Mutter getrennt um ihr Überleben bangen, wie Nabu-Sprecher Philip Foth erläutert. Das sei in der Regel aber nicht der Fall. Eher gilt das Gegenteil.
Von der Mutter getrennt
"Wer die Tiere dann mitnimmt, trennt sie oft unnötig von der Mutter", ergänzt Rogoschik. Die Tatsache, dass die Igel noch sehr klein sind, ist ihr zufolge kein ausreichendes Anzeichen dafür, dass sie auch krank sind.
Dann müsst ihr handeln
Die Tierschutzeinrichtung appelliert, erst zu handeln, wenn Igel auf der Seite liegen oder sich sehr kalt anfühlen. "Wenn sie bluten oder Fliegeneier am Körper haben, kann ein Tierarzt aufgesucht werden", sagt Zentrumsleiterin Rogoschick.
Gegen das Gesetz
"Das Einsammeln junger Igel ist ein Zeichen falsch verstandenen Tierschutzes und ein klarer Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz", betont Nabu-Sprecher Foth. Ganze Igelfamilien würden so auseinandergerissen. (lni)

Der Igel war abgemagert und offensichtlich ohne Muttertier unterwegs und wird nun im Artenschutzzentrum aufgepäppelt. Immer wieder werden auch völlig gesunde Igel abgegeben.
Foto: Stratenschulte/dpa