
Auch Privatpersonen können einen Online-Shop eröffnen.
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Das müssen Ecommerce Händler zum Start ihres Onlineshops wissen
In der heutigen Zeit, in der die Menschen viel Zeit im Internet verbringen, abends mit ihrem Smartphone noch im Netz unterwegs sind und gerne online bestellen, um sich den Weg in die Stadt zu sparen, entscheiden sich immer mehr Unternehmen und auch Privatpersonen dazu, einen Onlineshop zu eröffnen.
Denn einen Onlineshop können – sofern alle rechtlichen Aspekte beachtet werden – nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen eröffnen.
Wichtig ist es dabei, auf bestimmte Dinge zu achten, um auf der einen Seite sicherstellen zu können, dass man – wie schon erwähnt – rechtlich abgesichert ist und, um auf der anderen Seite zu dem Erfolg zu kommen, den man sich mit seinem Onlineshop wünscht. So spielt es beispielsweise eine wichtige Rolle, das Angebot richtig zu bestimmen, einen kundenfreundlichen Internetauftritt zu gestalten und für einen reibungslosen Versand auf hochwertige und stabile Verpackungsmaterialien zurückzugreifen.
Fakt ist, dass es in der heutigen Zeit der innovativen Technologien und der großen Präsenz des Internets im Leben der Menschen durchaus vorteilhaft ist, einen Onlineshop ins Leben zu rufen. Denn nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen bestellen oft und gerne bei Onlineshops.
In der Tat zeigt eine Studie von Statista, dass circa 30 Prozent der in Deutschland befragten Menschen mindestens einmal in der Woche online etwas bestellen.
Was für Voraussetzungen brauche ich für die Gründung eines Onlineshops?
Die wohl größte Voraussetzung, die Gründer eines Onlineshops brauchen, ist die Bereitschaft, sich in all die verschiedenen Aspekte einzuarbeiten.
Zudem wird ein großes Maß an:
- Flexibilität
- Kundenorientiertheit
- Durchhaltevermögen
verlangt, um einen Onlineshop nicht nur aufbauen, sondern anschließend auch erfolgreich werden lassen zu können.
Das Erstellen eines Konzeptes
Ein sehr wichtiger Schritt auf dem Weg zum eigenen Onlineshop ist der, des Erstellens eines Konzeptes. Um sich ein Konzept erstellen zu können, bietet es sich an, sich ein paar bestimmte Fragen zu stellen:
- Was möchte ich in meinem Onlineshop anbieten? Handelt es sich um Dienstleistungen, Produkte oder einen Mix aus Beiden?
- Welche Konkurrenz habe ich auf dem Markt?
- Was für ein Alleinstellungsmerkmal habe ich, das mich von den anderen Konkurrenten auf dem Markt abhebt?
- Habe ich bereits einen Namen für meinen Onlineshop? Ist es ein Onlineshop, mit dem ich mein lokales Unternehmen erfolgreicher machen möchte oder möchte ich als Privatperson einen Onlineshop eröffnen?
- In welchem Preisrahmen möchte ich mich mit meinem Angebot bewegen? Welche Preise haben die Konkurrenten auf dem Markt?
Es bietet sich in diesem Zusammenhang an, eine Markt- und eine Wettbewerbsanalyse durchzuführen.
Einzelne Punkte für das Geschäftskonzept
Neben den genannten Fragen, die bei der Erstellung eines Geschäftskonzeptes unterstützen, ist es auch wichtig, sich detailliert mit den eigenen Bestandteilen eines solchen Konzeptes auseinanderzusetzen:

Geschäftskonzept
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Neben den laufenden Kosten ist es jedoch auch wichtig zu wissen, dass auch andere Kosten auf Gründer eines Onlineshops zukommen können. Aus diesem Grund ist es ratsam, einen Finanzierungsplan aufzustellen, der alle Kosten enthält:
- Gründungskosten (Erstellen des Logos, Verpackungsmaterial, etc.)
- Ggf. Texter, die die Produktbeschreibungen und Beschreibungen für Dienstleistungen verfassen, Fotos, Videos.
- etc.
All diese Aspekte dürfen bei einem Konzept auf keinen Fall zu kurz kommen und sollten unbedingt gut und gründlich bearbeitet werden. Sobald das Konzept steht, kann mit den anderen Schritten weitergemacht werden.
Die Formalitäten für den Onlineshop
Wie schon erwähnt, ist es wichtig, sich rechtlich auf der sicheren Seite mit dem Onlineshop zu befinden. Aus diesem Grund müssen Gründer im Voraus einige Aspekte klären:
- Ist der Name, den ich mir für meinen Onlineshop wünsche, noch verfügbar?
- Brauche ich für meine Produkte eine bestimmte Lizenz, ggf. ein Gesundheitszeugnis oder ein polizeiliches Führungszeugnis?
- Möchte ich auch ins Ausland versenden? In diesem Fall braucht es nämlich eine Umsatzsteuer-ID, die beim Finanzamt beantragt werden muss. Zudem müssen in diesem Fall auch das Verpackungsgesetz und Lieferschwellen der Empfängerländer beachtet werden, bevor Verpackungen in Umlauf gebracht werden.
Rechtliche Besonderheiten bei Onlineshops
Neben den Formalitäten eines Onlineshops, gibt es einige rechtliche Besonderheiten, die man im Hinterkopf behalten sollte, bevor man mit seinem eigenen Shop online geht:
Diese Informationen müssen im Onlineshop vorhanden sein:
- Produktbeschreibungen (wie detailliert dabei bei den Produktbeschreibungen auf das Produkt eingegangen wird, ist im Grunde genommen dem Onlineshop selbst überlassen. Ausnahmen bestehen jedoch bei Dingen wie Alkohol, Elektrogeräte, Spielzeug, Arzneimittel, Erotikartikel, Batterien, Textilien, Glühbirnen, Nahrungsmittel und Tiere.)
- Endpreis (Preis + Umsatzsteuer + anderer möglicher Bestandteile des Preises)
- Zahlungsbedingungen
- Lieferbedingungen
- Rechtsform des Onlineshops
- Anschrift des Händlers
- Angaben zum Rücktrittsrecht/Widerrufsrecht
- Umgang mit Beschwerden
- Angaben zum Vertragsschluss
- Speicherung des Vertragstextes
Die Wichtigkeit des Impressums
Auch das Impressum spielt bei einem Onlineshop eine fundamentale Rolle und darf auf keinen Fall fehlen. Es muss:
- leicht auffindbar sein.
- vollständige Kontaktangaben enthalten.
- die Angaben zur Registereintragung und die Umsatzsteuer-ID aufweisen.
- den Namen und Vornamen des Betreibers enthalten.
Die Barrierefreiheitspflicht
Seit 2025 ist es für Onlineshops wichtig zu wissen, dass eine sogenannte Barrierefreiheitspflicht gilt. Für den Onlineshop heißt das:
- Skalierbare Schriftgrößen
- Kontrastreiche Darstellung
- Bilder mit Alternativtext
- Navigation über die Tastatur
- Kompatibilität mit einem Screenreader
Die AGB und die DSGVO
Natürlich dürfen in einem Onlineshop auch die AGB und die DSGVO nicht fehlen.

AGB & DSGVO
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Die Button-Lösung
Zu guter Letzt muss für Kunden ganz deutlich erkennbar sein, wenn sie Produkte und/oder Dienstleistungen kostenpflichtig bestellen. Für diese Zwecke taucht am besten der Button „Jetzt kostenpflichtig bestellen“ auf.
Die Webseite
Wie der Name Onlineshop bereits sagt, handelt es sich dabei um einen Shop im Internet, der folglich auch eine Webseite braucht. Es ist wichtig, diese ansprechend zu gestalten, damit die Kunden auch auf ihr verweilen und anschließend die Produkte und/oder Dienstleistungen bestellen. Wichtige Aspekte sind dabei vor allem:
- Ein Thema für die Webseite wählen (die Farben und Motive sollten harmonisch sein und das Logo muss ebenfalls eingebaut werden und gemeinsam mit den anderen Aspekten ein rundes Gesamtbild abgeben)
- Erstellen des Menüs und der Unterpunkte, wobei eine logische und benutzerfreundliche Struktur gewählt werden sollte.
- Einbauen ansprechender Fotos und ggf. Videos, die die Produkte und Dienstleistungen bestens repräsentieren.
- Vorhandensein eines Kundenservices in der Form eines Chats, Telefonnummern und E-Mail-Adressen. Eine große Kundenorientiertheit ist bei einem Onlineshop das A und O. Am besten wird für diese Zwecke aber nicht nur auf einen KI-Kundendienst zurückgegriffen, da viele Kunden gerne zwischenmenschlichen Kontakt haben, wenn sie sich über Produkte und Dienstleistungen informieren und Fragen haben.
- Anbieten verschiedener Zahlungsoptionen, sodass Kunden wählen können, welche Zahlungsmethode sie verwenden wollen.
- Anbieten unterschiedlicher Versandoptionen, sodass Kunden auch wählen können, ob sie eine Schnelllieferung (gegen Aufpreis) haben wollen.
- Es ist eine Überlegung wert, einen Blog in den Onlineshop zu integrieren, auf dem immer wieder Artikel veröffentlicht werden und, die Kunden somit zum Verweilen einladen.
- Wichtig ist es, sicherzustellen, dass der Onlineshop sowohl über den Computer als auch über mobile Geräte gut sichtbar ist und einwandfrei aufgerufen werden kann.
- Nicht wegzudenken ist auch die Optimierung, um so über die Suchmaschinen besser und schneller gefunden werden zu können.
Für noch mehr Kundenfreundlichkeit im Onlineshop,sollten sich Online-Händler auch die folgenden Aspekte zu Herzen nehmen:
- Suchfunktion
- Sortierfunktion und Filterfunktion
- Merkfunktion
- Zoomfunktion bei Bildern
- Optimierung der Ladegeschwindigkeit
Das Versenden der Ware
Bezüglich des Versands der Ware ist es wichtig, sich ebenfalls ein paar Gedanken zu machen, sofern bei dem Onlineshop nicht nach dem Prinzip des Dropshippings vorgegangen wird:
- Möchte ich die Ware selbst versenden?
- Was muss ich bezüglich der Verpackung beachten?
- Möchte ich die Pakete selbst zur Post bringen oder sie abholen lassen?
- Kann ich ggf. Kooperationen mit Versandanbietern eingehen, um so Geld zu sparen?
- Zudem ist auch die Fragen danach, wer das Rücksendeporto zahlt, wenn Kunden ihre Ware zurückgeben wollen, wichtig.
Das Marketing für den Onlineshop
Damit (potenzielle) Kunden auf den Onlineshop aufmerksam werden, ist es wichtig, sich nicht nur rein auf die bereits erwähnte SEO-Strategie zu verlassen. Sicherlich spielt diese eine wichtige Rolle, doch sie stellt einen Bestandteil einer detaillierten Marketing-Struktur dar. Zu dieser Marketing-Struktur gehören verschiedene Aspekte, die sich Online-Händler zu Herzen nehmen sollten. Am Ende des Tages entscheidet natürlich jeder Online-Händler selbst, welche Aspekte der Marketing-Möglichkeiten er nutzen möchte, doch generell gibt es die folgenden Optionen:
- Social-Media-Auftritte auf den unterschiedlichen Social-Media-Kanälen. Auf diesen Kanälen sollte dann auch mit den Kunden interagiert werden, um so mehr Sichtbarkeit zu bekommen. Für diese Zwecke muss man mit seinem Onlineshop aber nicht zwingend auf jedem Kanal online sein. Vielmehr ist es wichtig, sich darüber zu informieren, auf welchen Kanälen sich die Zielgruppe aufhält.
- Zusammenarbeit mit Influencern und Bloggern, die über Produktempfehlungen aus dem Onlineshop direkt die Reichweite vergrößern können.
- Ziel des Marketings auf unterschiedlichen Kanälen ist es nicht, direkt zu verkaufen, sondern Mehrwert zu schaffen, der dann anschließend automatisch auf das Angebot des Onlineshops aufmerksam macht.
- Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Farben und Motive, die für das Marketing verwendet werden, mit den Farben und Motiven des Onlineshops übereinstimmen.
- Beim Internetauftritt auf unterschiedlichen Plattformen sollte immer der Link in der Biografie verwendet werden, um so die potenziellen Kunden direkt zu dem Onlineshop führen zu können.
Die Sicherheit für den Onlineshop
Ein weiterer ebenfalls wichtiger Aspekt, der nicht unterschätzt werden sollte, ist der der Sicherheit. Online-Händler sollten:
- entsprechende Maßnahmen einleiten, um sich vor Cyber-Angriffen und möglichen Folgen dieser Angriffe schützen zu können.
- Versicherungen wie zum Beispiel Inhaltsversicherungen, Sachversicherungen, Elektroversicherungen, Betriebsversicherungen, Berufsversicherungen, Produkthaftversicherungen abschließen. Für diese Zwecke gibt es auch gezielte Onlineshop-Versicherungen.
Wie man sieht, gibt es viele Dinge, die vor dem Start eines Online-Shops zu beachten ist. Allerdings sollten sich Online-Händler diese Aspekte unbedingt zu Herzen nehmen, um sich so immer auf der sicheren Seite zu befinden und, um gleichzeitig sicherstellen zu können, den Erfolg zu erzielen, den sie sich für ihren Onlineshop wünschen.
Je umfangreicher, gründlicher und detaillierter die Vorarbeit ausfällt, umso leichter ist es anschließend, den Onlineshop zum Laufen zu bringen.
Natürlich darf am Ende auch die Buchhaltung nicht zu kurz kommen und Online-Händler sollten sich auf die Suche nach einem guten Steuerberater machen. Abschließend ist es wichtig, sich intensiv mit dem Onlineshop auseinanderzusetzen, alle Rahmenbedingungen zu klären und mit Herzblut an dem Shop zu arbeiten. Wenngleich es viel Konkurrenz gibt, zahlen sich ein gutes Angebot, eine effektive Marketing-Strategie, Kundenorientiertheit und vor allem Durchhaltevermögen garantiert aus.