Bis zu 30 Mio. Euro: St. Pauli setzt auf Genossenschaftsmodell

Bis zu 30 Mio. Euro: St. Pauli setzt auf Genossenschaftsmodell

Foto: Gregor Fischer

Sport

St. Pauli startet Genossenschaft: Fans können Anteile am Millerntor kaufen

26. September 2024 // 15:56

St. Pauli gründet als erster Profi-Verein eine Genossenschaft. Fans erhalten die Möglichkeit, Anteile am Stadion zu erwerben und den Verein langfristig zu stärken.

FC St. Pauli setzt auf Genossenschaftsmodell

Der FC St. Pauli, bekannt für seine Fan-Nähe, plant eine wegweisende Neuerung: Mitte Oktober startet der Verein eine Genossenschaft, bei der Fans Anteile am Millerntor-Stadion erwerben können. Ziel des Projekts ist es, bis zu 30 Millionen Euro einzunehmen, um die Mehrheit an der Stadionbetriebsgesellschaft zu sichern und den Verein wirtschaftlich unabhängiger zu machen.

Fans als Investoren

Die Genossenschaft steht für ein demokratisches und nachhaltiges Finanzierungsmodell. Jeder Anteil kostet 750 Euro, zusätzlich fällt eine Gebühr von 100 Euro an. Mit 20.000 bis 30.000 Anteilseignern hofft der Verein auf eine Summe von bis zu 30 Millionen Euro. Die Einnahmen sollen in die Tilgung von Altschulden und den Ausbau der Vereinsinfrastruktur fließen, darunter auch ein neues Trainingszentrum.

Kein Einfluss durch viele Anteile

Trotz der Möglichkeit, mehrere Anteile zu kaufen, behält jeder Anteilseigner eine gleichwertige Stimme. Dieses Modell, bei dem Fans den Verein wirtschaftlich tragen, setzt ein Zeichen gegen den Trend zu Großinvestoren im Fußballgeschäft. „Die Idee ist einzigartig“, betont Andreas Borcherding, Vorstandsmitglied der Genossenschaft.

Schuldenabbau und Zukunftspläne

Ein Großteil der Gelder soll zur vorzeitigen Tilgung von Darlehen verwendet werden, darunter 15 Millionen Euro für den Neubau des Millerntor-Stadions und Kredite aus der Coronazeit. St. Pauli rechnet damit, dass durch die Genossenschaft nicht nur finanzielle Stabilität, sondern auch eine kleine Rendite von etwa zwei Prozent für die Anteilseigner möglich wird.

Start Mitte Oktober

Der offizielle Start der „Football Cooperative St. Pauli“ ist für Mitte Oktober geplant, angelehnt an das Gründungsdatum des Clubs am 19. Oktober. Die Zeichnungsfrist für die Anteile läuft bis ins Frühjahr, sollte das Ziel von 30 Millionen Euro nicht früher erreicht werden. (krü)