
Marcel Kittel, im Vorjahr fünfmaliger Etappensieger, war im Finale der achten Etappe der Tour de France wieder nicht zu sehen und fuhr auf Rang 15.
Foto: Jansens/dpa
Angespannte Stimmung im Kittel-Team - Teamchef attackiert den Star
Die Stimmung in Marcel Kittels Katusha-Alpecin-Team ist bei der 105. Tour de France weiter extrem angespannt.
Noch immer kein Sieg
Im Mittelpunkt der Diskussionen standen auch am Sonnabend die Mannschaftsleitung und der Topsprinter, der noch immer ohne Etappensieg ist und seinen hohen Ansprüchen hinterherfährt.
Teamchef: Marcel denkt nur an sich
Eine in der Sportzeitung "L'Équipe" zitierte Äußerung von Teamchef Dimitri Konyschew sorgte für Unruhe. "Marcel verdient bei uns viel Geld und denkt nur an sich. Bei der Teambesprechung vor dem Teamzeitfahren in Cholet spielte er mit seinem Handy und demonstrierte sein Desinteresse", sagte Konyschew dem Blatt zufolge.
Manager: Führung ist "old school"
Kittel-Manager Jörg Werner, der sich am Ruhetag am Montag um ein klärendes Gespräch bemühen will, war in seinen Äußerungen wenig diplomatisch. Er nannte Teile der Mannschafts-Führung "old School", mahnte den fehlenden Teamspirit an und sprach von einer Teilung zwischen der vierköpfigen (deutschen) Sprinter-Fraktion um Kittel und den übrigen vier Fahrern, die sich um den für das Gesamtklassement vorgesehenen Ilnur Zakarin kümmern sollen.
Schwärmen von vergangenen Zeiten
Werner schwärmte von vergangenen Zeiten, in denen sein Schützling noch für das belgische Quick-Step-Team fuhr, in dem jetzt der Topsprinter Fernando Gaviria mit bisher zwei Etappenerfolgen für Furore sorgt. "Bei Quick-Step herrscht eine gute Stimmung, auch die Klassementsfahrer Alaphilippe und Jungels unterstützen den Sprinter", sagte er gestern. Im Vorjahr hatte Kittel für Quick-Step fünf Etappen gewonnen.
Kittel verpasst auch bei achter Etappe Chance
Marcel Kittel fluchte nach der erneut verpassten Chance auf einen Etappensieg und trommelte wild an die Tür des Mannschaftbusses. Auch für Altmeister André Greipel lief die achte Etappe der 105. Tour de France gestern in Amiens nicht nach Wunsch. Nach dem zweiten Etappensieg durch den Niederländer Dylan Groenewegen verlor der deutsche Exmeister aus Hürth seinen zweiten Platz durch einen Jury-Spruch, genau wie der Kolumbianer Fernando Gaviria seinen dritten.

Marcel Kittel, im Vorjahr fünfmaliger Etappensieger, war im Finale der achten Etappe der Tour de France wieder nicht zu sehen und fuhr auf Rang 15.
Foto: Jansens/dpa