Das Finale im Viertelfinale bei der Fußball-EM

Das Finale im Viertelfinale bei der Fußball-EM

Es könnte das Spiel der Spiele werden: Spanien gegen Deutschland - schon im Viertelfinale ein Endspiel. „Das wird ein harter Brocken für beide“, prophezeit Joshua Kimmich am Montag in der launigen DFB-PK mit seinem Kumpel David Raum.

Das Finale im Viertelfinale

Spanien gegen Deutschland: Respekt gleichermaßen groß – launige PK mit Kimmich und Raum

In Spanien ist einerseits die Euphorie nach dem überzeugenden 4:1-Sieg gegen Georgien groß, die Sportzeitung „Marca“ kündigte an: „Deutschland soll zittern“. Beim Konkurrenzblatt „AS“ heißt es: „Die Gastgeber, Kroos‘ Deutschland, erwarten uns. Wenn wir feiern wollen, müssen wir bereit sein, mit jedem zu tanzen.“

Eine gedämpfte Euphorie ist aus der Mannschaft zu hören: „Wir bekommen es mit einer Fußballmacht zu tun“, sagte der 63-jährige Trainer de la Fuente über die deutsche Mannschaft, die „großartige Spieler“ habe und sehr diszipliniert spiele. „Wir werden einem großartigen Gegner gegenüberstehen. Das nächste Spiel könnte auch das Finale sein“, sagte de la Fuente.

Schlüsselfunktion für Raum und Kimmich

„Das wird schwierig, ganz schwierig“, kommentierte der in Höchstform spielende Nico Williams nach dem Georgien-Sieg. Mittelfeldmann und Torschütze Rodri war sich sicher: „Sie spielen zu Hause, da werden wir uns noch mehr anstrengen müssen, wir müssen das Beste rausholen und auf höchstem Niveau spielen.“

Ganz ähnlich hörten sich am Montag die Statements von Joshua Kimmich und David Raum an, die beide wissen, dass sie am Freitagabend in Stuttgart (18 Uhr) unter ganz besonderer Beobachtung stehen werden, weil ihnen eine Schlüsselfunktion zugesprochen wird: Als Außenverteidiger spielen sie gegen die spanischen Dribbel-Könige, den 21-jährigen Nico Williams von Athletic Bilbao und den 16-jährigen Lamine Yamal vom FC Barcelona, der als Wunderkind in Spanien gefeiert wird.

Gegen die Besten zeigen, was man drauf hat

„Wie das ist, gegen ein Kind zu spielen“, wurde der 26-jährige David Raum gefragt. Der Leipziger wollte das so nicht stehen lassen: „Das Alter ist bei ihm kein großes Thema mehr, der Junge hat sich bei Barça und der Nationalmannschaft festgespielt, der Junge hat eine brutale Qualität.“ Raum kann dem Duell auch etwas Positives abgewinnen: „Wenn man gegen die besten Dribbler spielt, kann man zeigen, was man draufhaut.“

Interessant gestern: Joshua Kimmich ist als rechter Außenverteidiger gesetzt, aber auch der Startelf-Einsatz von David Raum auf der linken Seite wurde in allen Statements vorausgesetzt, dabei hatte Raum in den ersten drei Gruppenspielen seinem Kontrahenten Maximilian Mittelstädt den Vortritt lassen müssen.

Ein Duell auf Augenhöhe mit taktischer Feinheit

„Am Ende sind wir beide super Linksverteidiger, haben beide eine super Saison gespielt und machen es beide dem Trainer recht schwer“, so seine Einschätzung zur Konkurrenzsituation, und: „Ich habe Maxi gepusht, jetzt pusht er mich. Wenn der Trainer am Ende vor einer schweren Entscheidung steht, haben wir alles richtig gemacht.“

Für Joshua Kimmich, der nach der Auswechslung von Ilkay Gündogan am Samstag die Kapitänsbinde trug, ist das Spiel gegen die „Furia Roja“, die „rote Furie“, wie die Spanier die Nationalmannschaft bezeichnen, ein Duell auf Augenhöhe mit einer besonderen taktischen Feinheit: „Spanien will die Kontrolle über das Spiel, das wollen wir auch, wir wollen auch den Ball, unser Spiel durchsetzen, mal sehen, wem das besser gelingt.“

Atmosphäre im DFB-Team wie auf einer Klassenfahrt

Launig war die Pressekonferenz, weil die beiden Außenverteidiger die Aussagen des jeweils anderen mit Kommentaren belegten und David Raum die Atmosphäre im Team fast wie bei einer Klassenfahrt beschrieb.

„Wir haben einen Heidenspaß zusammen, haben Spaß am Leben, sind ehrgeizig, und wir sind froh Zeit miteinander verbringen zu können.“ Sein Freund Joshua Kimmich sei für ihn ein Vorbild.

Aber nicht auf dem Rasen, vielmehr im Umgang mit seinen vier Kindern. „Ich will auch mal so ein Daddy werden.“ Daraufhin hatte Vorbild Kimmich nur noch vier Worte für seinen Freund: „Wir heiraten im Sommer.“

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Erstellt:
01.07.2024, 16:23 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 48sec

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