Unvergessen: Mit diesem Brutalo-Foul im Nordderby gegen Ivica Olic hat sich Tim Wiese schon 2008 für seine spätere Karriere als Wrestler beworben.

Unvergessen: Mit diesem Brutalo-Foul im Nordderby gegen Ivica Olic hat sich Tim Wiese schon 2008 für seine spätere Karriere als Wrestler beworben.

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Sport
Werder Bremen

Das Nordderby zwischen Werder und HSV: Die legendärsten Partien

Von Dietmar Rose
25. November 2016 // 17:00

Papierkugel, Kung-Fu-Wiese und Karriere-Aus: Die Geschichte des Nordderbys steckt voller Aufreger. Am Samstag treten der SV Werder Bremen und der Hamburger SV zum 105. Nordderby an. 

Das erste Nordderby gewinnt Werder mit 4:2

12. Oktober 1963: Erstmals treffen die alten Oberliga-Rivalen in der neu gegründeten Bundesliga aufeinander. Arnold „Pico“ Schütz ist beim 4:2-Heimsieg im Weserstadion mit drei Toren Werders Held. „Der Trainer hatte uns vorher schon eingenordet. Da hieß es: Heute gegen den HSV muss volle Pulle gespielt werden“, erzählte „Pico“ später. Uwe Seeler und Charly Dörfel treffen für den HSV.

Werder verliert im Trikot der Erzfeinde

27. November 1971: Was für eine Demütigung für Werder. Schiedsrichter-Legende Walter Eschweiler ordnet an, dass die Bremer die zweite Halbzeit in HSV-Trikots spielen müssen. Werder trägt damals die Bremer Landesfarben Rot und Weiß – das ähnelt für Eschweilers Geschmack zu sehr den HSV-Leibchen. Da die Bremer keine Ersatztrikots nach Hamburg mitgebracht haben, helfen die Gastgeber aus. Die 1:2-Niederlage ruiniert diesen Tag aus Werder-Sicht endgültig.

Karriere-Aus nach schrecklicher Verletzung

20. September 1989: Die Freude der HSV-Anhänger über den 4:0-Sieg im Volksparkstadion gegen den Nordrivalen wird durch die Verletzung von Ditmar Jakobs getrübt. Der Verteidiger verfängt sich bei einer Rettungsaktion an einem defekten Karabinerhaken der Toraufhängung. Für den HSV-Haudegen bedeutet die Rückenverletzung das Karriereende.

Höchster Sieg: 6:0

1. Mai 2004: Es ist der höchste Sieg der Nordderby-Geschichte. Werder fegt den HSV mit 6:0 aus dem Weserstadion. Die Bayern toben, weil HSV-Coach Benno Möhlmann den unerfahrenen Torhüter Tom Starke ins kalte Wasser schmeißt. In München vermutet Manager Uli Hoeneß im Titelrennen Amtshilfe des Ex-Bremers Möhlmann für seinen alten Verein. Eine Woche später siegt Werder 3:1 bei den Bayern und macht die Meisterschaft klar.

Tim Wiese streckt Ivica Olic nieder

7. Mai 2008: „Wir müssen dem HSV auf den Sack geben“, heizt Werder-Torwart Tim Wiese die Stimmung vor dem Nordderby an. Der übermotivierte Torwart belässt es nicht bei Worten und streckt HSV-Stürmer Ivica Olic mit einem Kung-fu-Tritt nieder. Wiese bringt das eine Anzeige wegen versuchten Totschlags ein, das Verfahren wird aber eingestellt. Wieses Brutalo-Aktion lässt Werders 1:0-Sieg im Volksparkstadion durch Hugo Almeidas Tor völlig in den Hintergrund rücken.

Trauma in der Geschichte des HSV

7. Mai 2009: Binnen 19 Tagen verspielen die Rautenträger in vier Nordderbys gegen Werder ihre Chancen im DFB-Pokal und im Uefa-Cup sowie den Champions-League-Startplatz in der Bundesliga. Legendär ist das Uefa-Cup-Halbfinal-Rückspiel im Volksparkstadion. Eine von einem HSV-Fan geworfene Papierkugel lenkt an der Außenlinie den Ball zur Ecke ab. Werder nutzt diese zum 3:1 und zieht am Ende nach dem 0:1 im Hinspiel mit einem 3:2-Sieg ins Finale des Uefa-Cups ein.

Unvergessen: Mit diesem Brutalo-Foul im Nordderby gegen Ivica Olic hat sich Tim Wiese schon 2008 für seine spätere Karriere als Wrestler beworben.

Unvergessen: Mit diesem Brutalo-Foul im Nordderby gegen Ivica Olic hat sich Tim Wiese schon 2008 für seine spätere Karriere als Wrestler beworben.

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Unvergessen: Mit diesem Brutalo-Foul im Nordderby gegen Ivica Olic hat sich Tim Wiese schon 2008 für seine spätere Karriere als Wrestler beworben.

Die Papierkugel des Grauens.

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