
Jelena Ostapenko lieferte sich nach ihrem US-Open-Aus noch ein Wort-Duell mit Taylor Townsend.
Foto: Marijan Murat
Tennis
Eklat bei US Open: Lettin wehrt sich gegen Rassismusvorwurf
Taylor Townsend spricht über Beleidigungen, Jelena Ostapenko über Respekt – und plötzlich steht ein schwerer Vorwurf im Raum. Wie kam es zu dem Tennis-Eklat bei den US Open?
Die frühere French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko hat sich nach ihrem Zweitrunden-Aus bei den US Open gegen Rassismusvorwürfe gewehrt. „Wow, ich habe so viele Nachrichten erhalten, dass ich eine Rassistin sei. Ich war in meinem Leben noch nie rassistisch und respektiere alle Nationen der Welt“, schrieb die Lettin nach dem 5:7, 1:6 gegen Lokalmatadorin Taylor Townsend auf Instagram. Anschließend löschte Ostapenko ihre Story wieder und postete: „Ich komme stärker zurück“.
Jelena Ostapenko responds on IG to people calling her a racist after her & Taylor Townsend’s argument at U.S. Open
— The Tennis Letter (@TheTennisLetter) August 28, 2025
“I was NEVER racist in my life and I respect all nations of people in the world, for me it doesn't matter where you come from.” pic.twitter.com/nE5y3nQM9F
Was war passiert?
Unmittelbar nach dem verwandelten Matchball war es zu einem Wortgefecht zwischen beiden Kontrahentinnen am Netz gekommen. „Heute nach dem Spiel habe ich meiner Gegnerin gesagt, dass sie sehr respektlos war, da sie in einem sehr entscheidenden Moment einen Netzroller hatte und sich nicht entschuldigt hat. Aber ihre Antwort war, dass sie sich überhaupt nicht entschuldigen muss“, gab Ostapenko den verbalen Schlagabtausch wieder.
Ostapenko war beim Turnier an Position 25 gesetzt und ging als Favoritin in die Partie gegen die Weltranglisten-Erste im Doppel. Townsend berichtete später von Beleidigungen: „Leute werden sauer, wenn sie verlieren. Manche sagen schlimme Dinge. Sie sagte mir, dass ich keine Klasse und keine Bildung habe und ich abwarten solle, was passiert, wenn wir außerhalb der USA sind.“
Taylor Townsend and Jelena Ostapenko got into an argument after their match at the U.S. Open 👀 pic.twitter.com/od0GwFykBd
— The Tennis Letter (@TheTennisLetter) August 27, 2025
Auf die Frage, ob sie einen rassistischen Unterton in der Bemerkung empfunden habe, antwortete die schwarze Tennisspielerin: „Ich habe das nicht so gesehen, aber es war auch ein Stigma in unserer Gemeinschaft, dass wir ungebildet sind und all diese Dinge, obwohl das überhaupt nicht der Wahrheit entspricht. Ich bin sehr stolz darauf, als schwarze Frau hier zu sein und mich selbst, uns und unsere Kultur zu vertreten.“
Einen Tag später äußerte sich die frühere Weltranglisten-Erste Naomi Osaka zu dem Eklat. „Es ist offensichtlich eines der schlimmsten Dinge, die man zu einer schwarzen Tennisspielerin in einem überwiegend weißen Sport sagen kann“, sagte die Japanerin. „Ich kenne Taylor, und ich weiß, wie hart sie gearbeitet hat und wie intelligent sie ist“. An Ostapenko gerichtet meinte Osaka: „Ich weiß nicht, ob sie die Geschichte davon in Amerika kennt. Aber ich weiß, dass sie das niemals wieder in ihrem Leben sagen wird.“
Ostapenko sorgt immer wieder für Wirbel
Es war bereits das dritte Aufeinandertreffen der beiden Tennisspielerin im Einzel. Außerdem trafen Ostapenko und Townsend mit ihren jeweiligen Tennis-Partnerinnen in diesem Jahr im Doppelfinale der Australian Open aufeinander. Die Weltranglisten-Erste Townsend setzte sich mit ihrer tschechischen Partnerin durch.
Ostapenko ist bekannt für ihre temperamentvolle Art und emotionalen Ausbrüche auf dem Platz. Immer wieder kommt es zu Konflikten mit Gegnerinnen oder den Schiedsrichtern.

Taylor Townsend gewann bei den US Open gegen Jelena Ostapenko.
Foto: Marta Lavandier

Im Doppel-Finale der Australian Open gewann Taylor Townsend (l) den Titel gegen Jelena Ostapenko (r).
Foto: Asanka Brendon Ratnayake