Füllkrug und Raum produzieren ein Fifty-fifty-Tor

Füllkrug und Raum produzieren ein Fifty-fifty-Tor

Wenn David Raum flankt, weiß Niclas Füllkrug genau, was zu tun ist. Das Zusammenspiel des Duos hat die deutsche Nationalmannschaft bei der EM vor einem Rückschlag bewahrt. Der erste EM-Einsatz von Linksverteidiger Raum zahlt sich aus.

Fifty-fifty-Tor als Lohn der Arbeit

Wenn David Raum flankt, weiß Niclas Füllkrug genau, was zu tun ist

Es war kein Zufallsprodukt, überhaupt nicht. „Ich studiere immer wieder Flanken ein mit ‚Fülle‘, heute hat es sich rentiert“, erzählte David Raum in der Interviewzone, als es auf Mitternacht zuging. Der Linksverteidiger von RB Leipzig hatte den deutschen 1:1-Ausgleichstreffer gegen die Schweiz möglich gemacht, Niclas Füllkrug brachte den Ball im Tor unter. „Ich hab‘ zu Fülle schon beim Aufwärmen gesagt: Wenn wir heute beide reinkommen, weißt du Bescheid, wenn ich den Ball bekomme“, berichtete David Raum.

Füllkrug nimmt den Drall von der Flanke mit

Füllkrug wusste in der Nachspielzeit tatsächlich genau, was zu tun war. „Seine Flanken sind einfach prädestiniert für einen Kopfball, nicht für eine Volleyabnahme“, erklärte der Torjäger von Borussia Dortmund. Aber es durfte nicht irgendein Kopfball sein. „Es ist auch ganz wichtig in der Szene, dass ich den Ball ein bisschen seitlich am Kopf treffe und den Drall von der Flanke mitnehme und meinen Kopf ein bisschen zurückziehe“, dozierte der Experte F., um dann einen kleinen, feinen Satz fürs Herz hinterherzuschicken: „Ich liebe es einfach.“

Starkes Zusammenspiel von Füllkrug und Raum

Starker Kopfball, mit Gefühl. „Ich musste Tempo aus dem Ball rausnehmen.“ Sonst „wäre der Ball übers Tor gegangen“. Starke Flanke, mit Erfahrung zur Perfektion gebracht. Das Zusammenspiel von David Raum und Niclas Füllkrug war optimal.

Der Torjäger empfindet Respekt für den Linksverteidiger

Der Mittelstürmer sprach mit großem Respekt über den Linksverteidiger. „Nach seinem ersten Kontakt kann er auch schon flanken, in dem Moment steht die Kette aber schon noch ein, zwei Meter höher. Dann kommt die ins Fallen und dann kann ich mich auch von meinem Gegenspieler absetzen“, erzählte der 31-jährige Ex-Bremer.

Raum hatte mit einem Zwischenschritt das perfekte Timing hingelegt, um die ansonsten sehr stabile Schweizer Abwehr auszuhebeln. Die Verdienste am Jubel-Trubel-Geht-doch-Ausgleichstor wurden gerecht aufgeteilt. „Fifty-fifty, würde ich sagen.“ Füllkrug ließ dem Vorlagengeber nicht nur Anerkennungs-Krümelchen übrig.

Raum spielt seine ersten Minuten beim Turnier

Und David Raum freute sich über seinen Assist. Aber da war noch mehr. „Ich habe heute meine ersten Turnierminuten bekommen.“ Jetzt hat für ihn die Heim-Europameisterschaft so richtig begonnen. Gegen Schottland und Ungarn hatte der 26-Jährige nur von der Ersatzbank zuschauen dürfen. Dabei ist sein Ehrgeiz groß.

Als er nun nach gut einer Stunde im Duell mit der Schweiz auf den Platz kam, war in seinem Kopf das große Ziel: „Ich wollte den Unterschied bringen.“ Das hat geklappt. Als der Ball dank Füllkrug zum 1:1 im Tor gelandet war, „boah, das war ein brutal geiler Moment“. Es sei „einfach schön, dass ich dem Team helfen konnte“. Und nicht nur dem. Es ging ja um die Stimmung des gesamten deutschen Fußballvolks. Die Party nach den vorangegangenen Siegen sollte weitergehen. Raum war also froh, dass er „den Leuten einen schönen Moment bescheren konnte“.

Harte Arbeit und die richtige Einstellung zahlen sich aus

Sich selbst auch. Wobei, das waren gleich ganz viele Momente. „Es ist einfach schön, aufs Handy zu schauen, Nachrichten zu kriegen.“ Haste gut gemacht! „Es zeigt sich einfach, dass harte Arbeit, Geduld und Fleiß und die richtige Einstellung sich lohnen“, sagte der 26-jährige Raum. Er hat jetzt „Lust auf mehr“. Mehr Spielzeit, mehr Glückseligkeit.

Ihr Autor

Andreas Öhlschläger

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Erstellt:
24.06.2024, 16:20 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 41sec

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