Blick auf den Campus der «Education City» in Doha - im Hintergrund ist eines der acht WM-Stadien zu sehen.

Blick auf den Campus der „Education City“ in Doha - im Hintergrund ist eines der acht WM-Stadien zu sehen. Bei ARD und ZDF soll es bei der Berichterstattung nicht nur um Fußball, sondern auch um Katar gehen.

Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn

Sport

Fußball-WM in Katar: ARD und ZDF wollen auch kritisch berichten

Autor
Von nord24
4. November 2022 // 13:25

ARD und ZDF übertragen 48 Spiele der Fußall-Weltmeisterschaft live. Die WM wollen sie durch kritische Beiträge über den Austragungsort Katar begleiten.

Getrübte Vorfreude

Bei ARD und ZDF sei die Vorfreude auf die WM getrübt, teilten ARD-Programmdirektorin Christine Strobl und ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten gemeinsam mit. Bei allen Bedenken gebe es jedoch "gute Gründe, die für unser WM-Engagement in Katar sprechen": Die große Aufmerksamkeit, die auch diese WM entfachen werde, nähre die Hoffnung, dass Verbesserungen der kritisierten Verhältnisse möglich seien.

Berichte über Lebenswirklichkeit

Ausführliche Berichterstattung über die problematische Lebenswirklichkeit abseits des sportlichen Geschehens vom 20. November bis 18. Dezember führe eher zu Reformen als ein Abwenden der öffentlichen Aufmerksamkeit. Bereits im Oktober waren zahlreiche Dokumentationen im Ersten, beim ZDF und bei Arte zu sehen, die sich kritisch mit dem Gastgeberland, den Verletzungen der Menschenrechte in Katar, den stark eingeschränkten Frauenrechten und der Kriminalisierung von Homosexuellen auseinandersetzten.

Thementag mit Dokumentationen

Die Reihe "Katar - WM der Schande", die sich den undurchsichtigen Vergabepraktiken der FIFA und den menschenunwürdigen Bedingungen für die Gastarbeiter widmet, steht noch in der ARD-Mediathek. Zusätzlich plant das Erste sechs Tage vor dem Eröffnungsspiel am 14. November einen Thementag mit zwei Dokumentationen.

„Abseits des Rasens schauen“

ZDF-Moderator Jochen Breyer, der im Wechsel mit Katrin Müller-Hohenstein im WM-Studio auf dem Mainzer Lerchenberg durch das Turnier führen wird, verspricht den kritischen Fußballfans, "dass wir in den Sendestrecken immer wieder auf das schauen, was abseits des Rasens passiert. Es kann und darf bei diesem Ereignis nicht nur um Fußball gehen; da stehen wir als übertragender Sender in der Pflicht." (dpa)