
Schiedsrichter Matthias Brand leitet ein Amateurfußballspiel in Ottersberg.
Foto: Jaspersen/dpa
Niedersachsen: Oft Gewalt gegen Schiedsrichter im Amateurfußball
Diskriminierung und Gewalt gegen Schiedsrichter ist nach wie vor ein Problem im Amateurfußball. 333 Fälle wurden diese Saison in Niedersachsen gemeldet.
50 Spiele abgebrochen
In mehr als jedem dritten dieser Fälle (118) bis Februar 2023 war der Schiedsrichter das Opfer, wie Frank Schmidt, Vize des Niedersächsischen Fußballverbands (NFV) mitteilt. Bereits weit mehr als 50 Spiele wurden in dieser Saison abgebrochen.
Angriff bei Bezirksligaspiel
Schiedsrichter Matthias Brand hat das am eigenen Leib zu spüren bekommen. Er wurde bei einem Bezirksligaspiel im Kreis Lüneburg angegriffen. Zuvor hatte er einem Spieler für ein Foulspiel die Gelbe Karte gezeigt. Als dieser anschließend die Kartengeste nachmachte, erhielt er die zweite Gelbe Karte gleich hinterher und flog damit vom Platz. „Der Spieler sprang mir in den Rücken, mit dem Ellenbogen voran“, erinnert sich Brand. Anderthalb Jahre später wirkt der Vorfall bei ihm noch immer nach.
NFV bildet Konfliktlotsen aus
Um dagegen vorzugehen, hat der NFV mehrere Maßnahmen ergriffen: Er arbeitet etwa gemeinsam mit dem Landessportbund Niedersachsen am Projekt „Sport mit Courage“. In dessen Rahmen bildet der NFV sogenannte regionale Konfliktlotsen aus.
Fortbildung für Schiedsrichter
Für die Zukunft plant der NFV die Entwicklung eigener Fortbildungsangebote im Themenfeld Gewaltprävention und Anti-Diskriminierung für Schiedsrichter, Trainer und weitere Akteure aus den Strukturen des Amateurfußballs. (dpa)