
Im Londoner Stadtteil Finsbury Park hat es nach Polizeiangaben einen schweren Zwischenfall mit mehreren Opfern gegeben. Es gebe Berichte über ein Fahrzeug, das Passanten gerammt habe.
Foto: Yui Mok/PA/dpa
Terrorismus
London: Minivan rast vor Moschee in Menschenmenge
19. Juni 2017 // 06:57
Gut zwei Wochen nach dem Terroranschlag im Zentrum Londons ist die britische Hauptstadt erneut in heller Aufregung. Wieder rast ein Lieferwagen in eine Menschenmenge, wieder gibt es Opfer zu beklagen. Bei dem blutigen Zwischenfall im Londoner Stadtteil Finsbury Park hat es einen Toten und zehn Verletzte gegeben.
Fahrer festgenommen
Wie die Polizei am Montagmorgen weiter mitteilte, haben Anti-Terror-Spezialisten die Ermittlungen übernommen. Ein Minivan war in der Nacht in eine Menschenmenge nahe einer Moschee gefahren. Der Fahrer wurde festgenommen. Die genauen Hintergründe des Vorfalls waren zunächst unklar.
Mehrere Verletzte
Augenzeugen hatten den 48-jährigen Fahrer des Lieferwagens nach Polizeiangaben festgehalten, bis Beamte eintrafen und ihn festnahmen. Der Mann sei "als Vorsichtsmaßnahme" in ein Krankenhaus gebracht worden und werde auf seine psychische Gesundheit untersucht. Acht Verletzte wurden den Angaben zufolge in Krankenhäuser gebracht, zwei Leichtverletzte am Ort des Geschehens behandelt.
Gezielter Anschlag
Nach Angaben des Britischen Rats der Muslime ereignete sich der Vorfall vor einem muslimischen Gemeinschaftshaus in der Nähe einer Moschee im Stadtteil Finsbury Park. Aus seiner Sicht könnte es sich um einen gezielt gegen Muslime gerichteten Anschlag gehandelt haben.
Muslimische Opfer
Bei den Opfern des blutigen Zwischenfalls soll es sich vornehmlich um Muslime handeln, die nach dem Ende eines Gebets auf die Straße getreten waren. Unklar war zunächst, ob das Fahrzeug mit Absicht in die Menschenmenge gesteuert wurde. Mehrere Medien zitierten Augenzeugen, die dies bejahten.