
Ameiseninvasion: Tapinoma magnum bedroht Infrastruktur und Haushalte in Deutschland. Gemeinden kämpfen mit biologischen Mitteln gegen die Plage.
Foto: Philipp von Ditfurth
Tapinoma magnum: Wahre Invasion dieser Tiere bedroht unsere Infrastruktur
In mehreren Orten in Deutschland greifen Millionen Ameisen Häuser und Stromleitungen an – die Schäden sind bereits massiv. Diese Ameisenart sollten hier aber eigentlich gar nicht zu finden sein.
Ameisenplage in deutschen Gemeinden breitet sich aus
In zahlreichen Ortschaften in Deutschland sorgen derzeit ungewöhnlich aggressive Ameisen für große Sorgen. Die invasive Art Tapinoma magnum, ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, breitet sich rasant aus – mit teils dramatischen Folgen für Infrastruktur und Privathaushalte.
Millionen Tiere graben sich durch Straßen und Gärten
Die winzigen Tiere, nur bis zu vier Millimeter groß, bilden innerhalb kürzester Zeit riesige Kolonien mit Millionen von Individuen. Statt klassischer Ameisenstraßen nutzen sie sogenannte „Ameisenautobahnen“, auf denen sie sich massiv ausbreiten. Erste Hinweise auf einen Befall sind kleine Erdhügel in Gärten und auf Wegen. Besonders problematisch: Die Tiere untergraben Pflasterflächen und beschädigen Gehwege – teure Reparaturen sind oft die Folge.
Stromleitungen lahmgelegt – Haushalte verzweifeln
In einigen Regionen kam es bereits zu Stromausfällen, wie der Karlsruhe Insider berichtete. Die Insekten dringen in Stromkästen ein, verursachen Kurzschlüsse und setzen ganze Straßenzüge außer Betrieb. Mehrere Gemeinden haben Alarm geschlagen, da die Tiere auch Wohnhäuser befallen und sich mit einem säuerlichen Geruch verteidigen. Die Schäden können in die Tausende gehen – für betroffene Haushalte eine nervenzehrende Belastung.
Biologische Bekämpfung als erste Maßnahme
Um der Plage Herr zu werden, verteilen Gemeinden inzwischen Bekämpfungsmittel wie Kieselgur an die Bevölkerung. Der Fokus liegt auf biologischen Mitteln, um Umwelt und Haustiere zu schonen. Dennoch gestaltet sich die Eindämmung schwierig: Ist die Art erst einmal etabliert, wird sie nur schwer wieder los.
Ursprung unklar – Einschleppung aus Südeuropa
Wie genau Tapinoma magnum nach Deutschland gelangte, ist nicht vollständig geklärt. Vermutlich wurde die Art über Pflanzen oder Gütertransporte eingeschleppt. Klar ist jedoch: Ohne gezielte Gegenmaßnahmen könnten sich die Insekten weiter rasant verbreiten – mit gravierenden Folgen für Mensch und Infrastruktur. (pas)