
Verbot der Kükentötung und Pelzfarmen: Erfolge für das Tierwohl
Foto: epa Michael Reynolds
Heute ist Welttierschutztag: Was wurde in Deutschland und Europa erreicht?
Wie sich der Tierschutz in Deutschland und Europa entwickelt hat: Neue Gesetze und Verbote zugunsten der Tiere. Was wurde erreicht, und was bleibt zu tun?
Tierschutz: Erreichte Meilensteine in Deutschland und Europa
Am 4. Oktober wird weltweit der Welttierschutztag begangen, ein guter Anlass, um auf die jüngsten Erfolge im Tierschutz in Deutschland und Europa zu blicken. Zu den wichtigsten Errungenschaften zählt das seit 2022 geltende Verbot der massenhaften Kükentötung. Diese Praxis, bei der jährlich Millionen männliche Küken getötet wurden, weil sie wirtschaftlich unrentabel waren, wurde durch eine Methode ersetzt, die das Geschlecht des Embryos bereits vor dem Schlüpfen bestimmt.
Tierversuche für Kosmetika und Pelztierfarmen
Auch bei der Abschaffung von Tierversuchen für Kosmetika gab es große Fortschritte. Seit 1998 sind diese Versuche in Deutschland verboten, und seit 2010 gilt in der gesamten EU, dass keine Kosmetikprodukte mehr verkauft werden dürfen, deren Inhaltsstoffe nach 2009 an Tieren getestet wurden. Ein weiterer großer Schritt war das Ende der Pelztierfarmen in Deutschland. Zwar sind solche Farmen unter strengen Auflagen theoretisch noch erlaubt, doch die strengen Tierschutzanforderungen führten dazu, dass die letzten Farmen 2019 geschlossen wurden.
Verbesserte Haltungsbedingungen für Nutztiere
In der Landwirtschaft konnten ebenfalls Fortschritte erzielt werden. Die Käfighaltung von Hühnern wurde 2010 in Deutschland und 2012 EU-weit verboten. In Deutschland ist auch die Gruppenhaltung in engen Käfigen bald Geschichte – spätestens bis 2025 soll auch diese Praxis beendet werden. Ein weiterer Erfolg ist das Verbot der Ferkelkastration ohne Betäubung, das seit 2021 gilt. Landwirte müssen nun sicherstellen, dass die Tiere bei dem Eingriff betäubt werden.
Weitere Forderungen für den Tierschutz
Tierschutzverbände begrüßen diese Fortschritte, fordern aber weitere Maßnahmen. Besonders in der landwirtschaftlichen Tierhaltung sehen sie noch Verbesserungsbedarf, wie das Verbot der Anbindehaltung von Rindern oder das Kürzen von Schweineschwänzen und Geflügelschnäbeln. Ein großes Anliegen ist zudem das Verbot von Wildtieren im Zirkus sowie strengere Regelungen für Heimtierhaltung und -handel. Außerdem drängen die Verbände auf mehr Förderung von tierleidfreien Alternativen zu Tierversuchen. (krü)