
Ein junges Rehkitz wird vorsichtig in eine Transportbox gebracht. Rehkitzretter haben es vor dem ersten Schnitt mit dem Mähwerk aus dem Feld in Sicherheit gebracht.
Foto: Bein/dpa
Niedersachsen: Ehrenamtliche retten Hunderte Rehkitze vor Tod durch Mäher
Ehrenamtliche haben in Niedersachsen nach Angaben des Landesbauernverbandes vielen Rehkitzen sowie Bodenbrütern, Hasen und Feldlerchen das Leben gerettet.
Neun Wochen lang morgens Wiesen abgesucht
Privatpersonen, Vereine, Landwirte, Engagierte bei der Jägerschaft oder in Hegeringen hätten bis zu neun Wochen von morgens 3.30 Uhr bis 8 Uhr Wiesen vor dem Mähen abgesucht, teilte der Landvolk-Pressedienst am Montag in Hannover mit. Immer mehr Flächen würden dabei mit Drohneneinsatz erkundet, ergab demnach eine Stichproben-Abfrage.
Ducken schützt nicht vor Kreiselmäher
Seit Mitte Juli sei der diesjährige Einsatz beendet. Aufgrund der kalten, feuchten Witterung hätten die Ricken ihre Kitze später als sonst gesetzt und die Landwirte einen früheren ersten Schnitt der Wiesen gemacht, hieß es. Die Mahd von Grünland fällt oft in die Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere. Ducken und Tarnen schützen Hase und Reh zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor dem Kreiselmäher.
Förderung von Drohnen
Niedersachsenweit haben sich den Angaben zufolge mittlerweile Rehkitzrettungs-Vereine gegründet, auch um Fördergelder zu bekommen. Durch die Förderung von Drohnen aus einem Bundesprogramm hätten zwei Drohnenteams mehr als 600 Hektar abfliegen und dabei 59 Rehkitze vor dem Mäher retten können, berichtete beispielsweise Marion Werner vom Verein „Rehkitzrettung Lehre“ bei Braunschweig. „Vergangenes Jahr waren es 16 Kitze. Die Anschaffung der zwei Drohnen war sehr sinnvoll.“