
Der Hund wurde angefahren. In der Nacht oder am Wochenende wird das zum großen Problem.
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Tierkliniken: Der Notdienst wird zum Notfall
Wer nachts oder am Wochenende mit einem Tiernotfall einen Tierarzt aufsuchen muss, ist einigen Regionen lange unterwegs. Die Zahl der Kliniken sinkt.
Keine Klinik mehr in Sachsen-Anhalt
„In Sachsen-Anhalt gibt es zum Beispiel keine einzige Klinik mehr“, sagt Thomas Steidl von der Kammer. Einer der Gründe: die stetige Überlastung der Praxen, weil es immer mehr Tiere gibt, aber immer weniger Personal.
Kleine Praxen tun sich schwer
Dazu tun sich kleine Praxen mit ein oder zwei Tierärzten schwer mit Nacht- oder Wochenenddiensten, obwohl sie laut Berufsordnung zu Notfalleinsätzen verpflichtet sind. Außerdem kauften Investorenketten vermehrt Praxen auf, damit werde aus rechtlichen Gründen automatisch der Klinikstatus aufgegeben, erklärt Steidl.
Volle Wartezimmer
„An den verbliebenen Kliniken bleibt die Arbeit hängen und wird immer mehr. Das ist wirklich ein Problem“, erklärt Katharina Kessler von der Tierklinik im hessischen Hofheim. Die Wartezimmer seien auch an den Wochenenden voll, und das nicht nur mit Notfällen.
Problem: Arbeitszeitverordnung
Deutlich verschärft wird das Kliniksterben durch die aktuelle Arbeitszeitverordnung. Die Mitarbeiter in Tierarztpraxen müssten spätestens nach zehn Stunden Arbeit nach Hause geschickt werden. (dpa)