
Immer mehr Tiere leiden unter extremer Zucht. Warum Tierliebe ohne Tierwohl nicht funktioniert. Symbolbild
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Qualzucht in Deutschland: Tierliebe mit fatalen Folgen
Wenn süß krank macht: Warum Tierzucht zum Problem wird und wie Halter Verantwortung übernehmen können.
Wenn Tierliebe zum Tierleid führt
In Deutschland wächst die Kritik an extremen Zuchtformen bei Haustieren. Französische Bulldoggen, Möpse oder bestimmte Katzenrassen gelten als niedlich – doch viele dieser Tiere leiden ihr Leben lang. TV-Dokus, Satire und Tierärzte machen auf das Problem aufmerksam: Qualzucht ist kein Einzelfall, sondern ein strukturelles Versagen der Tierzucht. Das berichtet aktuell das Portal von: Ein Herz für Tiere.
Qualzucht: Systematisches Tierleid durch menschliche Vorlieben
„Qualzucht“ beschreibt Tiere, die aufgrund gezielter Zuchtziele dauerhaft Schmerzen erleiden. Kurze Nasen, enge Atemwege oder deformierte Gelenke gehören dazu. Betroffen sind Hunde, Katzen, Kaninchen und selbst Zierfische. Was als Ausdruck von Tierliebe beginnt, endet oft in Tierleid – mit schwerwiegenden Folgen für das Tierwohl.
Politik zögert, Europa drängt
Die Bundesregierung wollte strengere Regeln gegen Qualzucht im neuen Tierschutzgesetz verankern. Doch die Reform scheiterte kurz vor dem Abschluss. Während Deutschland bremst, arbeitet die EU an verbindlichen Verboten. Das setzt Bundespolitiker wie Silvia Breher und Alois Rainer zunehmend unter Druck.
Stimmen aus der Tiermedizin fordern Konsequenzen
Tierarzt und YouTuber Karim Montasser sieht das Leid täglich in seiner Praxis. Gemeinsam mit Aktivistin Victoria Müller fordert er klare gesetzliche Schritte. Prominente wie Martin Rütter oder Olli Schulz unterstützen die Petition – mit der Botschaft: Tierzucht darf nicht länger über das Tierwohl gestellt werden.
Verantwortung beginnt beim Halter
Tierliebe bedeutet mehr als Emotion – sie erfordert Verantwortung. Wer Tiere aus Qualzuchten kauft, unterstützt das Leid. Tierärzte raten deshalb, lieber zu adoptieren, statt zu kaufen, und sich genau über Herkunft und Zuchtbedingungen zu informieren. Jede bewusste Entscheidung kann Tierleid verhindern.
Worauf du beim Hundekauf achten solltest
Vor dem Kauf eines Haustiers lohnt sich Beratung im Tierheim oder bei seriösen Züchtern. Achte auf klare Augen, ruhige Atmung und ein gesundes Gangbild. So unterstützt du eine verantwortungsvolle Tierzucht und trägst dazu bei, dass Tierliebe wieder Tierwohl bedeutet – nicht Tierleid. (mb)