
Zirkusdirektor Klaus Köhler und Schimpanse Robby sitzen 2019 in Robbys Gehege im Zirkus „Belly“. Nun ist der Affe gestorben.
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Zirkus trauert um Schimpanse Robby
Er galt als letzter Menschenaffe in einem deutschen Zirkus und beschäftigte über Jahre hinweg Juristen und Gutachter. Jetzt ist der Affe Robby gestorben.
"Er ist mein siebtes Kind"
Für Zirkusdirektor Klaus Köhler gehörte Robby zur Familie. "Er ist mein siebtes Kind", sagte der 74-Jährige immer wieder über den Schimpansen, der als Jungtier vor mehr als 40 Jahren in den Circus Belly kam.
Affe wurde 51 Jahre alt
Dementsprechend klingt Köhlers Mitteilung über den plötzlichen Tod des wohl letzten Menschenaffen in einem deutschen Zirkus. "Wir haben unser Liebstes verloren. Wir sind untröstlich", schreibt Köhler im Namen der Familie bei Facebook. "Am 11. November 2022 ist unser geliebter Robby plötzlich und unerwartet im hohen Alter von 51 Jahren friedlich und für immer eingeschlafen." Die Familie bitte, von weiteren Nachfragen abzusehen.
Kritik von Tierschützern
Ein über Jahre ausgetragener Rechtsstreit hatte das Schicksal des Schimpansen, der schon als Jungtier von Artgenossen getrennt wurde, überregional bekannt gemacht. Für die Tierrechtsorganisation Peta war Robby der Inbegriff eines leidenden Zirkustieres.
Gericht: Robby kann im Circus Belly bleiben
Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Lüneburg hatte Ende 2018 entschieden, dass Robby seinen Lebensabend im Circus Belly verbringen darf. Er werde zwar nicht artgerecht gehalten, aber man könne das betagte Tier wohl nicht mehr zeitnah an Artgenossen gewöhnen, urteilten die Richter damals. (dpa)